Am Donnerstag veröffentlichte der Finanzstabilitätsrat (FSB) eine aktualisierte Liste der systemrelevanten Banken. Banken, die global agieren und die, wenn sie in finanzielle Schwierigkeiten geraten, eine Gefahr für das Finanzsystem sind. Sie auch als „too big to fail“. Insgesamt bezeichnet der FSB 28 Banken global systemrelevant. Die Deutsche Bank gehört nach Einschätzung der Experten neben JP Mirgan, HSBC und Citigroup zu den vier fpr das weltweite Finanzsystem gefährlichsten Instituten. Alle vier Banken betreiben gleichzeitig Privatkundengeschäft und Investmentbanking.
Demzufolge müsste die Deutsche Bank ab 2016 einen zusätzlichen Eigenkapitalpuffer in Höhe von 2,5 Prozent erreichen. 2019 müsste dann insgesamt eine Mindestausstattung von 9,5 Prozent Grundkapital und Gewinnrücklagen vorliegen, so Reuters. Derzeit käme die Deutsche Bank aber lediglich auf 7 Prozent.
Besondere Gefahr sieht der FSB im Status der Deutschen Bank als Universalbank, die sowohl Investmentbanking als auch Privatkundengeschäft betreibt. Für die Deutsche Bank bringt die Kombination beider Geschäftsfelder den Vorteil mit sich, die Risiken des Investmentbankings mit privaten Kundeneinlagen absichern zu können. Im Fall einer Schieflage wären damit nicht nur die Kunden der Deutschen Bank, sondern auch die 13 Millionen Kunden der kürzlich übernommenen Postbank betroffen, deren Gelder zur Ausweitung des Investmentbankings herangezogen werden können.
Nicht mehr zu der Liste der systemrelevanten Banken zählt die verstaatlíchte belgisch-französische Dexia, die Commerzbank und die britische Lloyds Bank. Dennoch gilt die Commerzbank als „national systemrelevant“ und wird deshalb wahrscheinlich auch härtere Auflagen von den deutschen und europäischen Bankenaufsichten auferlegt bekommen. Neu auf der Liste der 28 systemrelevanten Banken sind die spanische BBVA und die britische Standard Chartered.