Politik

Monti knallhart: Briten sollen EU-Referendum abhalten

Lesezeit: 1 min
27.11.2012 11:22
Eine Volksabstimmung der Briten soll über den Verbleib von Großbritannien in der EU Aufschluss geben, wenn es nach Mario Monti geht. Der italienische Premier will die Briten herausfordern, er selbst glaubt nicht an einen Austritt Großbritanniens.
Monti knallhart: Briten sollen EU-Referendum abhalten

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aktuell: Nächtliche Griechen-Rettung kann Deutschland bis zu 11,5 Milliarden Euro kosten

In Italien hat man offenbar genug von der blockierenden Haltung der Briten in der EU. In einem öffentlichen Statement forderte Monti seinen britischen Amtskollegen David Cameron dazu auf, seinem Volk endlich „die fundamentale Frage“ zu stellen: Will Großbritannien in der EU bleiben oder nicht? In einem Referendum ließe sich ganz schnell entscheiden, welchen Kurs das Vereinigte Königreich weiter fortführen wolle.

Dabei ist Monti keineswegs für einen Austritt der Briten aus der EU. Eine eindeutige Volksabstimmung wäre der beste Weg „das britische Problem anzugehen“ und einen Ausstieg aus der EU zu verhindern, sagte Monti einem Bericht der FT zufolge. In den Verhandlungen über das nächste EU-Budget von 2014-2020 blockiert Großbritannien eine Erhöhung der finanziellen Mittel. Auf dem EU-Gipfel in Brüssel  letzte Woche konnte keine Einigung für den nächsten Haushalt getroffen werden (mehr hier).

David Cameron steht im britischen Parlament unter einem hohen Druck, die Beitragszahlungen von Großbritannien am EU-Budget so gering wie möglich zu halten. Dabei gehe es gar nicht mehr darum, der nächsten EU-Änderung im britischen Parlament zuzustimmen oder sie abzulehnen. Die Wähler müssten gefragt werden: „Wollt ihr in der Europäischen Union bleiben?“, sagte Monti in einer italienischen Talkshow.

Nach Informationen aus Umfragen in Großbritannien wollen 54 Prozent der Briten aus der EU austreten, jedoch weiterhin enge wirtschaftliche Beziehungen zum europäischen Markt aufrecht erhalten. Cameron selbst ist gegen einen Austritt aus der EU, will aber günstigere Bedingungen für sein Land verhandeln.

Mario Monti ist sich sicher, dass die Briten im Falle eines Referendums für den Verbleib in der EU stimmen würden und hält die Drohgebärden der britischen EU-Gegner für einen Bluff: „Bei so einer wichtigen Frage werden die Vertreter des Banken-, Finanz- und Industriesektors mit ‚ja‘ stimmen“, sagte Monti.

Weitere Themen:

Frankreich erklärt Stahlkonzern ArcelorMittal den Krieg

Neuer Gouverneur der Bank of England kommt von Goldman Sachs

Rezession droht: Deutsche Schwäche wird zum Problem für Osteuropa

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Politik
Politik Milliardengrab Bundeswehr
29.09.2023

Der neueste Fehlgriff um Funkgeräte, die nicht in die Fahrzeuge passen, für die sie vorgesehen waren, ist nur das jüngste Beispiel für...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Saudi-Arabien hält an seinen Förderkürzungen fest – dies könnte sich auszahlen
29.09.2023

Saudi-Arabien treibt die Ölpreise in die Höhe, wirtschaftlich wie strategisch profitiert aber vor allem Russland. Seine jetzige...

DWN
Finanzen
Finanzen Sicherer Hafen? Ob sich Goldaktien lohnen
29.09.2023

Gold kratzte im Jahr 2023 am Allzeithoch. Doch Goldminenaktien notieren deutlich unter den Höchstständen von 2011. Bietet sich hier eine...

DWN
Politik
Politik Hausbesitzer sollen Heizung mieten, um Klima zu retten
29.09.2023

Die Klima-Sanierung der Heizung ist für viele Haus- und Wohnungseigentümer nicht bezahlbar. Daher kommt die Miete in Mode. Doch auch...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wie Chinas Dynamik erstickt wird
29.09.2023

Die wirtschaftliche Transformation Chinas zeigt einen Wandel hin zur innovationsgetriebenen Wirtschaft. Die Vorstellung, dass Demokratie...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Preisdeckel gescheitert: Russland verkauft sein Öl 30 Prozent teurer
29.09.2023

Die vom Westen verhängte Preisobergrenze für russisches Öl liegt bei 60 Dollar pro Barrel. Doch das Land verkauft seine wichtigste...

DWN
Politik
Politik Schweden will Militär um Hilfe gegen kriminelle Gangs bitten
29.09.2023

Die Bandenkriminalität in Schweden ist abermals eskaliert. Die Lage sei ernst, sagt Regierungschef Kristersson in einer Rede an die...

DWN
Politik
Politik Sorge um Privatsphäre: Bayern ändert Gesetz zu Funkwasserzählern
28.09.2023

Der Einbau von Funkwasserzählern im eigenen Wohnbereich ist für viele Einwohner ein Problem. Sie sind besorgt über die bezogenen Daten...