Finanzen

UBS-Kundin versteckt 43 Millionen Dollar auf Schweizer Bankkonten

Nach der Weitergabe von Bankdaten Schweizer Bankkunden sollen Steuerflüchtige sich freiwillig bei den Behörden bekennen. Eine US-Amerikanerin verschwieg Schweizer Bankkonten und muss nun eine Millionenstrafe zahlen.
09.01.2013 13:19
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

EU: Brüssel will Kontrolle über die Telekom-Industrie

Eine ehemalige Kundin der Schweizer Großbank UBS wurde vor einem US-Gericht für schuldig befunden, Schweizer Bankkonten vor der US-Finanzbehörde IRS verschwiegen und somit Steuern unterschlagen zu haben. Insgesamt handelt es sich um einen unversteuerten Betrag in Höhe von rund 43 Millionen Dollar.

Die 79-Jährige Estelle Curran gestand in zwei Fällen falsche Steuerunterlagen eingereicht zu haben. Dabei ging es um Einnahmen aus den Jahren 2001 bis 2007, die absichtlich nicht erklärt worden seien, heißt es einem Bericht von Bloomberg zufolge. Die Gefängnisstrafe für so ein Steuervergehen beträgt bis zu 37 Monate Gefängnis.

Nachdem sich die Schweizer Großbank UBS im Frühjahr 2009 dem Vorwurf der Erleichterung von Steuerflucht ausgesetzt sah, zahlte sie ihrerseits eine Strafe in Höhe von 780 Millionen Dollar, um einer weiteren Strafverfolgung zu entgehen. Infolge dieses Umstands wurde das Schweizer Bankgeheimnis aufgehoben und die Bankdaten von mehr als 4.500 ausländischen Bankkunden wurden an die US-Behörden übermittelt.

Curran sei geständig und es gebe „viele mildernde Umstände“, betont ihr Verteidiger Nathan Hochmann. So hat Curran bereits der Zahlung einer Strafe in Höhe von 21,7 Millionen Dollar zugestimmt. Außerdem konnte Curran nicht an dem von der US-Regierung angebotenen Amnestie-Programm zur Selbstanzeige Steuerflüchtiger teilnehmen, welches ihr dabei geholfen hätte, einer Strafe zu entgehen.

Die Angeklagte erbte das Bankkonto ihres verstorbenen Ehemannes, „der die Familienfinanzen bis zu seinem Tod komplett kontrollierte“, so der Anwalt. Seine Frau „hatte überhaupt keinen finanziellen Hintergrund“, beteuert Hochmann. „Bis ihr Mann verstarb hatte sie keine Ahnung davon, wie viel Geld bei den Konten der UBS angelegt war.“

Sie versuchte vergeblich, ihr Vermögen bei den Behörden anzumelden. Eine Teilnahme an dem Programm zur Strafbefreiung wurde unterwandert, da die IRS die Bankdaten von der Angeklagten bereits vor der Eröffnung des Programms erhalten und bereits Ermittlungen eingeleitet hatte.

Curran erbte zusätzlich noch ein Bankkonto eines Unternehmens in Panama. Der Gesamtbetrag dieses Unternehmens wurde 2008 auf ein Konto in Liechtenstein überwiesen. Sie gestand desweiteren, ihrem Finanzberater die Konten im Ausland verschwiegen zu haben. Ihre gesamte Steuerschuld beläuft sich Schätzungen zufolge noch auf 667.716 Dollar zuzüglich Strafen und Zinsen, urteilte das Gericht.

Weitere Themen:

Rösler verplappert sich: Deutschlands Wirtschaft schrumpft

Griechenland leistet sich immer noch die teuerste Armee in Europa

Veraltete US-Bankomaten sind Risiko für europäische Kunden-Daten

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...