Politik

Rechnungshof: Milliarden-Verschwendung von EU-Geldern in Afrika

Die EU hat Milliarden für den Aufbau der Infrastruktur in den Entwicklungsländern ausgegeben. Doch das Geld ist offenbar anderweitig verwendet worden, denn die Straßen verfallen trotz des Geldsegens aus Brüssel.
19.01.2013 02:19
Lesezeit: 1 min

Seit 1995 laufen EU-Investitionen in die afrikanische Infrastruktur. Dabei wurden bislang einem Bericht von Euractiv zufolge rund 7,4 Milliarden Euro für den Straßenbau ausgegeben. Leider ohne die gewünschten positiven Effekte. Anstatt die Gesellschaftsentwicklung zu fördern und die Wirtschaft aufzubauen, werden die Straßen dem Verfall überlassen.

Der Waren- und Dienstleistungsverkehr Afrikas wird zu einem großen Teil über das Straßennetz abgewickelt. Vollkommen überladene Lastwagen verursachen Schlaglöcher und Spurrillen. Der EuGH verurteilt die Regierungen der afrikanischen Staaten. Sie würden nicht genug dazu beitragen, die Straßen instandzuhalten.

„In allen vom Hof besuchten Partnerländern sind die Straßen in unterschiedlichem Ausmaß von vorzeitigem Verschleiß betroffen.", heißt es in einem Bericht des Europäischen Rechnungshofs. Bereits ein Drittel des von der EU geförderten Straßennetzes ist bereits Verfallen. Die Lebensdauer von Straßen in der Sahara soll bis zu 15 Jahre betragen. Die meisten Straßen befinden sich jedoch bereits nach vier Jahren in einem desolaten Zustand.

Da die afrikanischen Staaten jedoch kein Geld für die Sanierung ihres Straßennetzes haben, können Schlaglöcher nicht ausgebessert werden. Die EU-Entwicklungshilfe verfehlt ihre Wirkung, da die EU-Kommission nachlässig bei der Kontrolle der verwendeten Gelder sei, so der Bericht: „Häufig reagiert die Kommission nicht in angemessener Weise, wenn Partnerländer ihre Verpflichtungen nicht erfüllen.“

Weitere Themen:

Aaron Swartz: Trieben US-Behörden Internet-Aktivisten in den Tod?

Bundesbank will kein Gold mehr in Paris lagern

Notlandung nach Rauch im Cockpit: Japan zieht alle Dreamliner aus dem Verkehr

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...

DWN
Politik
Politik Ärztepräsident warnt vor „Versorgungsnotstand“
31.05.2025

Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnt vor Beeinträchtigungen im medizinischen Netz für Patienten, wenn nicht bald Reformen zu mehr...

DWN
Finanzen
Finanzen Gesetzliche Erbfolge: Wer erbt, wenn es kein Testament gibt
31.05.2025

Jeder kann selbst bestimmen, wer seine Erben sein sollen. Wer das allerdings nicht durch ein Testament oder einen Erbvertrag regelt und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datensammeln ohne Richtung: Warum der falsche Analyst Ihrem Unternehmen schadet
31.05.2025

Viele Unternehmen sammeln Daten – doch ohne den richtigen Analysten bleiben sie blind. Wer falsche Experten einsetzt, riskiert...

DWN
Panorama
Panorama Umfrage: Vielen Bädern fehlt das Personal
31.05.2025

Viele Bäder in Deutschland haben laut einer Umfrage mit Personalengpässen zu kämpfen. So hatten 38 Prozent der befragten Hallen- und...

DWN
Finanzen
Finanzen Trump plant Milliardeninvestition in Bitcoin und andere Kryptowährungen
31.05.2025

Donald Trump will Bitcoin zur Staatsangelegenheit machen – mit Milliarden-Investitionen seiner Mediengruppe. Während der Markt jubelt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Monopol auf Seltene Erden wankt – doch der Westen zahlt den Preis
31.05.2025

China kontrolliert die Welt der Seltenen Erden – und lässt Konkurrenz nur zu ihren Bedingungen zu. Neue Minen entstehen, doch ihre...