Finanzen

Bittere Wahrheit: Rettungs-Kredite der EZB sind wirkungslos verpufft

Lesezeit: 1 min
25.01.2013 14:01
Die EZB muss einräumen, dass ihr Rettungsprogramm von 2011 nur den großen Banken geholfen hat. Die Situation vieler kleiner Banken hat sich nicht gebessert. Von einer Stabilisierung des Finanzsystems kann daher keine Rede sein.
Bittere Wahrheit: Rettungs-Kredite der EZB sind wirkungslos verpufft

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aktuell:

Banken-Skandal in Italien: Welche Rolle spielte Mario Draghi?

Bei den Bankern der EZB macht sich die Sorge breit, dass die Organisation der Langzeit-Kredite der EZB (LTROs) nach hinten losgehen könnte, berichtet die FT. Hunderte Banken der Eurozone hatten im Dezember 2011 und im Februar 2012 massive Geldschwemmen in Höhe von insgesamt einer Billion Euro erhalten. EZB-Chef Draghi hat sich wiederholt gebrüstet, auf diese Weise die Eurozone gerettet zu haben.

Ab Ende Januar können die Banken nun mit der Rückzahlung dieser billigen Drei-Jahres-Kredite beginnen. Doch es wird erwartet, dass nur die großen Banken das Geld werden zurückzahlen können, die kleineren Banken hingegen benötigen noch immer weitere Kredite. Wenn eine Bank nicht mit der Rückzahlung der Kredite beginnt, macht dies einen schlechten Eindruck. „Es besteht die Gefahr, dass diejenigen Banken stigmatisiert werden, die nicht zurückzahlen“, zitiert die FT einen Bank-Chef.

Viele Banken der Eurozone haben angekündigt, mit der Rückzahlung der Billig-Kredite beginnen zu wollen. Vor allem die großen Banken wollen die Kredite zurückzahlen, da sie im Augenblick sehr liquide sind. Doch vor allem im Süden Europas gibt es viele wackelige Banken. Sie haben große Beträge an faulen Krediten und kaum Zugang zu den Kapitalmärkten. Sie brauchen weitere Kredite, zitiert die FT Analysten von RBS.

Die ING-Bank hatte damals keine EZB-Langzeit-Kredite angenommen, weil sie nicht als illiquide dastehen wollte, zitiert die FT den ING-Banker Jan Hommen. Und viele Banken hätten nur deshalb die EZB-Kredite aufgenommen, weil Draghi sie dazu überredet habe. So wollte der EZB-Chef verhindern, dass die Kreditnehmer stigmatisiert würden. Doch genau diese Stigmatisierung könne nun diejenigen Banken treffen, die nicht zurückzahlen, so Hommen.

Weitere Themen

Cameron-Rede: Die EU-Führer in Brüssel sind sprachlos

Gefahr für Wolfsburg: VW verlegt Teile der Produktion des Golf nach Mexiko

Domino-Effekt: Nun will auch Österreich EU-Referendum


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch kurz vor 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag hat die wichtigste Kryptowährung direkt nachgelegt. Seit dem Sieg von Donald...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...