Politik

Korruption: Von Monti eingesetzter Rüstungs-Manager festgenommen

Der Chef des italienischen Rüstungskonzerns Finmeccanica ist wegen des Verdachts auf Geldwäsche und Schmiergeldzahlung festgenommen worden. Er war 2010 von Premier Monti persönlich eingesetzt worden, was nun dessen Wahlkampf weiter belastet.
12.02.2013 12:00
Lesezeit: 1 min

Giuseppe Orsi, Chef des italienischen Rüstungskonzerns Finmeccanica und Leiter des dortigen Helikopter-Bereichs, ist am Dienstagmorgen festgenommen worden. Ihm wird Korruption bei einem Helikopter-Verkauf nach Indien im Umfang von 560 Millionen Euro vorgeworfen, zitiert die FT den Konzern. Premier Mario Monti hatte den Beschuldigten Orsi in einer seiner ersten Amtshandlungen persönlich an die Spitze des Unternehmens gesetzt.

Am Dienstagmorgen stürzte der Aktienkurs um circa 10 Prozent ab. Die italienische Polizei (Carabinieri) durchsuchte das Finmeccanica-Hauptquartier und Büros des Konzerns in Milan. Ausgelöst wurden die Untersuchungen gegen Orsi im letzten Jahr durch Anschuldigungen Lorenzo Borgognis, eines anderen Konzern-Managers, gegen den ebenfalls wegen Korruption ermittelt wird. Doch Orsi hatte alle Anschuldigungen bestritten.

Premier Monti hatte die Einsetzung Orsis im November 2011 damit begründet, dass dieser nach einer Reihe von Korruptionsfällen im Unternehmen für Ordnung sorgen solle. Nun steht allerdings auch gegen Orsi der Vorwurf der Korruption im Raum. Bei dem von ihm verantworteten Verkauf von 12 Helikoptern an Indien im Jahre 2010 soll es Geldwäsche und Bestechung gegeben haben.

Orsis Festnahme kommt für Monti, der ihn ins Amt hob, zur Unzeit. Denn sie belastet seinen Wahlkampf noch zusätzlich. Bei der Parlamentswahl am 24. und 25. Februar werden die Wähler auch Montis Verwicklung in den Skandal um Monte dei Paschi di Siena im Kopf haben (mehr hier). Und auch die düstere wirtschaftliche Lage im Land spricht nicht für den Premier (mehr hier). Inzwischen ist sein Gegner Silvio Berlusconi in Wahlumfragen sehr stark geworden (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...