Unternehmen

Prestige-Projekte: Unternehmen investieren planlos und ohne Erfolg

Deutschlands Großunternehmen investieren in die Zukunft. Höhere Gewinne konnten dadurch jedoch nicht erzielt werden. Aufgrund der unsicheren Konjunkturlage hielten sich die kleinen und mittleren Unternehmen mit zusätzlichen Ausgaben jedoch zurück.
18.02.2013 23:56
Lesezeit: 1 min

Trotz der schwachen Wirtschaftsentwicklung sind Innovationen für deutsche Unternehmen weiterhin wichtig geblieben. Der durch neue Produkte erzielte Anteil der Einnahmen erreichte im Jahr 2011 mit 14,2 Prozent: Die Unternehmen verdienten also in etwa gleich viel wie im Vorjahr (mehr hier). Große Unternehmen sind besonders innovationsfreudig. Insgesamt sank jedoch der Anteil der Unternehmen, die Innovationen investieren auf unter 40 Prozent.

Das belegte die kürzlich veröffentlichte „Innovationserhebung für Deutschland 2012", die im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) von dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erstellt wurde. Obwohl die Anzahl der Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist, ist das Volumen der Ausgaben für Innovationen so hoch wie nie zuvor. Insgesamt wurden 2011 rund 132 Milliarden Euro in neue Technologien investiert. Damit liegt der Wert knapp zwei Milliarden Euro höher als Prognosen für das Jahr angesetzt hatten.

Den größten Ausgabenzuwachs gab es bei der Großindustrie. Und das, obwohl die Aufträge in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres deutlich eingebrochen sind (mehr hier). Insbesondere beim Fahrzeugbau und in der Elektroindustrie wurde investiert. Viele dieser Projekte sind jedoch Prestige- oder Ideologie-Aktionen, die die Produktivität mitnichten steigern, den Unternehmen daher keine zusätzlichen Gewinne bescheren und folglich als Geldverschwendung angesehen werden können.

Auch im Bereich Maschinenbau, bei Chemie- und Pharmaunternehmen und im Energiesektor wurde ausgiebig geforscht. Weniger Innovationen gab es hingegen in den Branchen Bergbau, Energieversorgung, Wasserversorgung, Müll-Entsorgung sowie im Transportgewerbe.

Fast die Hälfte aller Ausgaben wurde in der Kategorie Forschung und Entwicklung (FuE) verbucht. Für die Jahre 2012 und 2013 rechnet das ZEW für einen erneuten Anstieg der Zahlen.  Die direkten Erträge aus den Innovationen konnten nicht gesteigert werden, sondern blieben im Vergleich zum Vorjahr konstant bei einem Wert in Höhe von 728 Milliarden Euro. Dies entspricht 14,2 Prozent des BIP.

An der Studie, die in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung und dem Institut für Angewandte Sozialwissenschaften erstellt wurde, beteiligten sich 12.300 Unternehmen der Industrie und des Dienstleistungssektors.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Digitalgesetz DMA: Start-ups warnen vor EU-Zugeständnissen an USA
26.06.2025

Hohe Zölle, harsche Kritik aus Washington, wachsende Nervosität bei jungen Tech-Firmen: Im transatlantischen Zollkonflikt droht Brüssel,...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse: Bundestag plant Verlängerung bis Ende 2029
26.06.2025

Die Mietpreisbremse soll weitere vier Jahre gelten – doch sie ist umstritten wie eh und je. Während der Eigentümerverband sie für...

DWN
Politik
Politik Autoverbot: Berlin bald autofrei? Erfolg für Volksbegehren
26.06.2025

Die Initiative „Volksentscheid Berlin autofrei“ kann ihr Gesetzesvorhaben für ein weitgehendes Autoverbot in der Hauptstadt weiter...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Strompreise: Deutschland hat die fünfthöchsten der Welt
26.06.2025

Strom in Deutschland ist immer noch sehr teuer. Mit durchschnittlich 38 Cent pro Kilowattstunde rangieren die deutschen Strompreise...

DWN
Finanzen
Finanzen Depotübertrag: Wie Sie Ihr Wertpapierdepot wechseln - und dabei bares Geld sparen
25.06.2025

Ein Depotübertrag kann für Sie als Anleger zahlreiche Vorteile bieten, von geringeren Gebühren bis hin zu attraktiven Prämien für...

DWN
Immobilien
Immobilien Zwangsversteigerung von Immobilien: Wie Sie mit Zwangsversteigerungen Schnäppchen machen können
25.06.2025

Es gibt verschiedene Gründe für die Zwangsversteigerung von Immobilien vor den örtlichen Amtsgerichten. In Krisenzeiten kommt es...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ukraine: Wie der Krieg die Spielregeln der Kommunikation neu schreibt
25.06.2025

Der Ukraine-Krieg macht PR zur Überlebensfrage: Firmen müssen Haltung zeigen, Helden inszenieren und russische Propaganda abwehren –...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Industriestrompreis kommt: EU-Kommission für Subventionen bei Investitionen in grüne Technologien
25.06.2025

Brüssel öffnet das Tor für einen Industriestrompreis – aber nicht ohne Gegenleistung. Unternehmen dürfen auf staatliche Hilfe hoffen,...