Unternehmen

Gewinneinbruch: Krise erreicht France Telecom

Um mehr als zwei Milliarden Euro ist der Gewinn des viertgrößten europäischen Telekom-Konzernes eingebrochen. Harte Konkurrenz auf dem heimischen Markt und schlechte Geschäfte in Polen und Rumänien sind der Hintergrund.
20.02.2013 18:23
Lesezeit: 1 min

2012 fiel der Überschuss der France Telecom im Vergleich zu 2011 von 3,9 Milliarden auf nur mehr 820 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Der viertgrößte Telekom-Konzern Europas machte unter anderem die Konkurrenz auf dem Heimatmarkt zu schaffen. Allein im letzten Quartal fiel der Betriebsgewinn der France Telekom hier um neun Prozent, so der Konzern. Innerhalb nur eines Jahres hat sich der neue Mobilfunkanbieter Free in Frankreich einen Marktanteil von etwa sechs Prozent erarbeitet. „Wir sind weniger optimistisch hinsichtlich dessen, dass der Preiskrieg in Frankreich endlich endet“, zitiert die FT den Finanzchef Gervais Pellisier.

Zusätzlich dazu ging der Gewinn der France Telekom 2012 aber auch durch hohe Abschreibungen auf ausländische Tochterfirmen zurück. Der Wert der Töchter in Polen, Rumänien und Ägypten musste um 1,8 Milliarden Euro verringert werden.

Als Reaktion auf den starken Gewinneinbruch will das Unternehmen beispielsweise Arbeitsplätze von scheidenden Angestellten nicht wieder besetzen – direkte Stellenstreichungen seien aber vorerst nicht vorgesehen. Auch wird überlegt, einen Teilausstieg bei der britischen Tochter EE, die zusammen mit der Deutschen Telekom betrieben wird, zu erreichen. Nichtsdestotrotz hat France Telecom vor, die Dividende von 80 Cent pro Aktie für 2012 und 2013 auszuzahlen. Der größte Empfänger dieser Dividende ist der französische Staat, da er 27 Prozent des Unternehmens hält.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

 

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datensammeln ohne Richtung: Warum der falsche Analyst Ihrem Unternehmen schadet
31.05.2025

Viele Unternehmen sammeln Daten – doch ohne den richtigen Analysten bleiben sie blind. Wer falsche Experten einsetzt, riskiert...

DWN
Panorama
Panorama Umfrage: Vielen Bädern fehlt das Personal
31.05.2025

Viele Bäder in Deutschland haben laut einer Umfrage mit Personalengpässen zu kämpfen. So hatten 38 Prozent der befragten Hallen- und...

DWN
Finanzen
Finanzen Trump plant Milliardeninvestition in Bitcoin und andere Kryptowährungen
31.05.2025

Donald Trump will Bitcoin zur Staatsangelegenheit machen – mit Milliarden-Investitionen seiner Mediengruppe. Während der Markt jubelt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Monopol auf Seltene Erden wankt – doch der Westen zahlt den Preis
31.05.2025

China kontrolliert die Welt der Seltenen Erden – und lässt Konkurrenz nur zu ihren Bedingungen zu. Neue Minen entstehen, doch ihre...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Fetter Profit in Sicht – oder frisst Trump Novo Nordisk auf?
30.05.2025

Novo Nordisk träumt von einer Gewinnverdopplung mit Abnehmspritzen – doch Billigkopien, Trump-Zölle und eine wacklige Pipeline könnten...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche Urlauber auf Platz eins in Griechenland
30.05.2025

Sonne satt, blauer Himmel, Strand und Meer - deutsche Touristen lieben Griechenland. Für Hellas sind sie die größte und wichtigste...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Osttechnik unter Westregie: Wie Multicar im Hako-Verbund zur Hightech-Marke wurde
30.05.2025

Sie fegen, sie wischen, sie räumen: Die orangefarbenen Mini-Lkw von Multicar sind aus deutschen Kommunen kaum wegzudenken. Dass sie heute...

DWN
Politik
Politik Deutschland vor dem Absturz – Kann Merz die Wirtschaft noch retten?
30.05.2025

Die deutsche Wirtschaft taumelt – Investitionen versanden in Bürokratie, Fachkräfte fehlen, die Industrie verliert an Schlagkraft....