Politik

Jugendarbeitslosigkeit 25 Prozent: Paris stoppt Sparkurs

Die Arbeitslosigkeit ist auf dem höchsten Stand seit 15 Jahren. Frankreich setzt daher den Sparkurs für dieses Jahr aus. Erst 2014 will François Hollande die Ausgaben des Staates wieder kürzen. Neue Jobs werden dieses Jahr trotzdem nicht entstehen.
27.02.2013 11:38
Lesezeit: 1 min

Die Zahl der Arbeitslosen in Frankreich ist im Januar erneut in die Höhe geschossen. Im Januar waren 43.900 Franzosen zusätzlich ohne Job. Jeder vierte Jugendliche findet keinen Arbeitsplatz. Wenn die Jugendarbeitslosigkeit in Frankreich „25 Prozent beträgt, dann besteht eine Explosionsgefahr und ich will den nationalen Zusammenhalt nicht gefährden“, sagte der französische Premier Francois Hollande einem Bericht von Reuters zufolge.

Daher weigert sich Frankreich, den Sparplan der EU weiter zu verfolgen (mehr hier). „Es wäre momentan falsch Maßnahmen einzuleiten, die das Wachstum und die Investitionen weiter bremsen“, sagte Hollande. Dem Steuerzahler sei schon genug zugemutet worden. Erst 2014 sollen die Staatsausgaben wieder reduziert werden. Hollande will jedoch am Ziel eines ausgeglichenen Haushaltes bis 2017 festhalten.

Wie genau er dieses Ziel erreichen will, hat er nicht gesagt. Insgesamt hat die Arbeitslosigkeit den höchsten Stand seit über 15 Jahren erreicht. Das entspricht einem Anstieg von 1,4 Prozent. Insgesamt liegt die Arbeitslosenzahl bei 3,17 Millionen und damit nur knapp unterhalb des höchsten jemals gemessenen Wertes von 3,196 Millionen.

Das Defizit-Ziel für 2013 wird nicht erreicht werden (mehr hier). Bei einem Wirtschaftswachstum von fast Null ist es unwahrscheinlich, dass im laufenden Jahr noch Jobs geschaffen würden, so Hollande (hier). Hollande muss hoffen, dass Abweichung vom Sparplan ihre Wirkung nicht verfehlt. Ansonsten blieben der Regierung Hollandes im nächsten Jahr nur noch mehr Schulden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Daimler Truck-Aktie trotz Prognosesenkung an DAX-Spitze: Lkw-Bauer wehrt sich erfolgreich gegen US-Zölle
14.05.2025

Die Daimler Truck-Aktie trotzt schlechten Nachrichten, überrascht Anleger – doch bleibt der Aufwärtstrend stabil? Zwischen US-Zöllen,...

DWN
Politik
Politik Trumps Arznei-Schock: USA wollen Europas Medikamentenpreise diktieren
14.05.2025

US-Präsident Donald Trump kündigt einen Preissturz bei Arzneimitteln um bis zu 90 Prozent an – doch der Widerstand wächst, auch aus...

DWN
Politik
Politik Regierungserklärung: Merz ruft zum gemeinsamen Aufbruch auf – "Der Staat, das sind wir alle"
14.05.2025

Die erste Merz-Regierungserklärung verspricht klare Antworten auf große Herausforderungen. Doch wie viel Wandel steckt wirklich hinter...

DWN
Politik
Politik Zollschock für Ukraine – EU will Agrarimporte drastisch begrenzen
14.05.2025

Ausgerechnet mitten im Krieg plant Brüssel drastische Zollgrenzen für ukrainische Agrarprodukte – ein Signal der Schwäche, das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Preisdruck lässt nach: Inflation schwächt sich im April auf 2,1 Prozent ab
14.05.2025

Die Inflation in Deutschland hat im zweiten Monat nacheinander an Dynamik verloren. Dahinter steckt vor allem ein Faktor. Im Alltag fällt...

DWN
Finanzen
Finanzen Schenkung statt Erbe: Steuern sparen durch die Nutzung der Freibeträge
14.05.2025

Nicht erst beim Erbe kann man Vermögen innerhalb der Familie übertragen. Oft ist es sinnvoll, bereits Vermögenswerte zu Lebzeiten an...

DWN
Finanzen
Finanzen Tui-Aktie verliert deutlich nach Quartalszahlen - wie geht's weiter beim Reisekonzern?
14.05.2025

Die Tui-Aktie ist nach Veröffentlichung der Zahlen für das zweite Geschäftsquartal deutlich unter Druck geraten. Am Mittwochmorgen...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Unklare Details vor Friedensgesprächen in Istanbul
14.05.2025

Kurz vor dem geplanten Dialog zur Lösung des Ukraine-Kriegs bleibt unklar, in welchem Rahmen die Friedensgespräche in Istanbul...