Deutschland

Atomausstieg kann Steuerzahler 15 Milliarden Euro kosten

Lesezeit: 1 min
04.03.2013 00:06
RWE will Schadensersatz von etwa 190 Millionen Euro wegen der vorübergehenden Schließung des Atomkraftwerk Biblis. Auch andere Stromkonzerne fordern Schadenersatz. Das gesamte Risiko für den deutschen Steuerzahler dürfte sich auf 15 Milliarden Euro belaufen.
Atomausstieg kann Steuerzahler 15 Milliarden Euro kosten

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der schnelle Sinneswandel der Bundesregierung hinsichtlich des Atomausstieges könnte schwerwiegende Folgen haben. Am Mittwoch hatte der Hessische Verwaltungsgerichtshof (VGH) die zeitweise Stilllegung des Atomkraftwerkes Bibis für rechtswidrig erklärt. Nun will der betroffene Energiekonzern RWE aufgrund der teilweisen Abschaltung des Atomkraftwerks einen Schadensersatz in Höhe von 190 Millionen Euro einfordern, wie eine Sprecherin RWEs dem hr am Sonntag bestätigte. Nach der schriftlichen Urteilsbegründung des Gerichts wolle der Konzern ein zivilrechtliches Verfahren einleiten.

Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) erklärte vergangene Woche im Landtag, der Bund sei für die Folgen des Moratoriums in die Verantwortung zu nehmen. Neben Biblis wurden sieben weitere Atomkraftwerke nach dem damals drei Monate währenden Moratorium in Folge der Katastrophe in Fukushima im März 2011 stillgelegt.

Der überhastete Ausstieg aus der Atomkraft kann jedoch für den Steuerzahler noch um einiges teurer werden. Es existieren derzeit anhängige Klagen gegen die Stilllegung von acht Anlagen. Schätzungen zufolge könnten sich die Forderungen von RWE, Eon und Vattenfall auf bis zu 15 Milliarden Euro belaufen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...