Deutschland

Keine Kaufkraft: Discounter Aldi und Lidl boomen

Lesezeit: 1 min
11.03.2013 00:33
In den vergangenen Monaten gewannen die deutschen Discounter deutlich an Marktanteile. Ihre Umsätze mit Lebensmitteln stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozent. Der Boom der Discounter zeigt: Krisen-Bewußtsein und Inflation sind in Deutschland angekommen.
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Der Wohlstand in Deutschland besteht über weite Strecken offenbar nur auf dem Papier: Die Lebensmittel-Discounter melden deutliche Umsatz-Zuwächse. Schon in den vergangenen Jahren haben die Deutschen unabhängig von ihren Einkommen beim Einkaufen die billigen Supermärkte gewählt.

Die Umsätze der Discounter wie Aldi und Lidl waren über vier Jahre allerdings annähernd konstant geblieben. Doch in den vergangenen Monaten gewannen sie Marktanteile hinzu. Dies berichtet die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). „Die Discounter könnten sich zum Comeback des Jahres entwickeln“, zitiert die WirtschaftsWoche den GfK-Handelsexperten Wolfgang Adlwarth.

Seit August letzten Jahres verzeichnen die Discounter starke Zuwächse bei den Lebensmittelumsätzen. Im Januar beobachtet die GfK sogar ein Plus von knapp acht Prozent. „Vor allem Aldi, nach wie vor das Schwergewicht in der Vertriebsschiene, treibt das Wachstum“, so der GfK-Bericht. Für 2013 erwarten die GfK-Experten einen Umsatzanstieg von 1,5 Prozent im gesamten Lebensmittel-Einzelhandel.

Das Statistische Bundesamt hatte für Januar einen Anstieg der Einzelhandelsumsätze mit Lebensmitteln um 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr festgestellt. Der Umsatz mit Nicht-Lebensmitteln in Deutschland stieg hingegen nur um 2,3 Prozent an. Bei Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf ging der Umsatz sogar um 0,5 Prozent zurück.

Die Entwicklung dürfte auch auf die gestiegenen Lebensmittel-Preise zurückzuführen sein. Damit bestätigt sich die Vermutung, dass jenseits der offiziellen Warenkörbe in Deutschland längst deutlich stärkere inflationäre Tendenzen herrschen. Ein solches Phänomen ist der typische Vorbote einer fundamentalen Krise: In den Supermärkten stiegen die Preise rapide, während bei den Assets in der Vermögens-Verwaltung eher deflationäre Trends zu beobachten sind.


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