Politik

Zypern beschließt Anti-Bank-Run Gesetz

Lesezeit: 1 min
22.03.2013 22:50
Hinter dem technischen Begriff „Kapitalverkehrs-Kontrollen“ verbirgt sich nichts anderes als eine strenge Kontrolle und Restriktionen für alle Bank-Kunden. Das Gesetz ermöglicht praktisch jede Einschränkung für Überweisungen und Abhebungen. Ein Bank-Run soll damit im Keim erstickt werden.
Zypern beschließt Anti-Bank-Run Gesetz

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Das erste Gesetz, das Zypern am Abend beschlossen wird, macht alle zypriotischen Bank-Kunden – vom Tellerwäscher bis zum Oligarchen – quasi zu Bittstellern bei ihrer eigenen Bank. Am Dienstag wird jeder Bürger maximal 260 Euro ziehen können.

Ab sofort können die Banken ohne jede Vorwarnung folgende Maßnahmen ergreifen:

• Beschränkung de täglichen Limits für Bar-Abhebungen

• Keine vorzeitige Kündigung von Sparbüchern möglich

• Zwingende Verlängerung von befristet gebundenem Geld

• Umwandlung von Verechnungs-Konten in Girokonten

• Verbot von Bargeld-Überweiungen

• Beschränkungen von Bank-Karten, Kreditkarten, Pre-Paid-Karten

• Verbot der Einlösung von Schecks

• Verbot von Überweisungen innerhalb ein und dersleben Bank

• Kein Zugang zu Kreditvermittlern

• Beschränkungen bei allen Überweisungen

• Jede andere Maßnahme, die die Zentralbank oder eine andere Bank zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit für notwenig erachtet

Damit sollen sowohl ein Bank-Run als auch der Abzug reichen Konto-Inhaber verhindert werden.

Derartige Beschränkungen des Eigentums sind einmalig in der Geschichte der EU und des Euro. Sie bedeutet de facto eine Rückkehr zum Banken-Standard auf das Niveau der fünfziger Jahre in Westeuropa oder der DDR bis zu ihrem bitteren Ende.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Technologie
Technologie DWN-Sonntagskolumne: Künstliche Intelligenz Hype Cycle - Zwischen Revolution und Enttäuschung
22.12.2024

Ist künstliche Intelligenz nur ein Hype oder der Beginn einer Revolution? Zwischen hohen Erwartungen, Milliardeninvestitionen und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Psychische Gewalt am Arbeitsplatz: Ursachen, Folgen und Lösungen
22.12.2024

So können Unternehmen gegen verbale Übergriffe aktiv werden- Beleidigungen, Drohungen und Beschimpfungen: Rund ein Drittel der...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Märchen vorbei? Steht Deutschlands Automobilindustrie vor dem Aus?
22.12.2024

Volkswagen in der Krise, Mercedes, BMW & Co. unter Druck – und hunderttausende Jobs stehen auf dem Spiel. Wie kann der Kampf um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Credit Suisse-Debakel: Ausschuss sieht Schuld bei Bank
22.12.2024

Die Nervosität an den Finanzmärkten war im Frühjahr 2023 groß - drohte eine internationale Bankenkrise? Für den Schweizer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...