Finanzen

Immer mehr Banken in Südeuropa unter Druck

Sowohl in Spanien als auch in Griechenland mussten mehrere Banken 2012 Verluste in Milliardenhöhe verbuchen. Darunter befindet sich beispielsweise auch die griechische National Bank mit einem Minus von über zwei Milliarden Euro. In Spanien kämpfen indes die bereits verstaatlichten Banken mit schlechten Zahlen.
28.03.2013 13:59
Lesezeit: 1 min

Europas Banken sind alles andere als krisenfest. Ganz abgesehen von der zypriotischen Laiki Bank, deren Zerschlagung auch die Bank of Cyprus mit in den Abrgund reißen könnte (hier), sind auch weiterhin die Banken in anderen Peripherieländern angeschlagen. So verbuchten beispielsweise die kleinen verstaatlichten Banken Banco Ceiss (-2,5 Mrd. €), die BMN (-2,4 Mrd. €) und die Caja (-3 Mrd. €) große Verluste im vergangenen Jahr.

Auch Banken in Griechenland und Italien wanken

Ein ähnliches Bild zeichnet sich in Griechenland ab. So gab beispielsweise die größte Bank des Landes, die National Bank, nach einem Minus von 12,14 Milliarden Euro im Jahr 2011 auch weitere Verluste für 2012 an: Minus 2,14 Milliarden Euro. Die Alpha Bank, die drittgrößte Griechenlands, machte 2012 ein Minus von etwa einer Milliarde und die Eurobank, die Anfang 2013 von der National Bank übernommen wurde, gab Verluste in Höhe von 1,45 Milliarden Euro für 2012 an.

Doch die Krise lässt sich nicht nur auch Spanien, Griechenland und Zypern beschränken. Im Februar beispielsweise erhöhten die italienischen Geldhäuser ihre bei der EZB aufgenommenen Kredite um fast sieben Milliarden auf mittlerweile 281 Milliarden Euro (hier). Neben dem Debakel der Banca Monte dei Paschi di Siena verzeichnete so beispielsweise auch die viertgrößte italienischen Bank, die Banco Popolare, Millionen-Verluste.

Finanzinstiute in Nordeuropa mit herben Verlusten

Die Situation der Geldhäuser im Norden Europas ist nicht besser. Die französische Crédit Agricole kündigte Anfang Februar an, Abschreibungen in Höhe von insgesamt 6,5 Milliarden Euro vornehmen zu müssen (hier). Die zweitgrößte Bank Frankreichs, die Crédit Immobilier de France, braucht sogar 20 Milliarden Euro vom Staat. Vor allem die steigende Zahl fauler Kredite - im Wert von 918 Milliarden - in den Bilanzen der Banken ist bedrohlich (mehr hier). Die deutsche Commerzbank schrieb im vierten Quartal des vergangenen Jahres ebenfalls rote Zahlen: 720 Millionen Euro  Verlust. Die Deutsche Bank musste Verluste in Höhe von 2,2 Milliarden Euro allein für das letzte Quartal 2012 hinnehmen. In den Niederlanden wurde die SNS sogar jüngst verstaatlicht. Für Luxemburg kann der aufgeblähte Finanzsektor bei größeren Schwierigkeiten indes zu einem ähnlichen Szenario wie in Zypern führen (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Alternativen zu Trumps Appeasement-Politik gegenüber Russland
22.02.2025

US-Präsident Donald Trump sagt, er wolle der Ukraine Frieden bringen. Aber sein Ansatz kann nicht funktionieren, weil er das Problem der...

DWN
Panorama
Panorama Deutschland "kaputt": Münchaus düstere Prognose für die Wirtschaft
22.02.2025

Deutschland steckt in der Krise – und es gibt kaum Hoffnung auf Besserung. Der deutsch-britische Autor Wolfgang Münchau sieht das Land...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kündigung rechtssicher zustellen: So vermeiden Sie teure Fehler
22.02.2025

Wie Sie eine Kündigung korrekt übermitteln – von der persönlichen Übergabe bis zum Gerichtsvollzieher. Welche Methoden wirklich...

DWN
Panorama
Panorama Kaffee bald Luxus? Wie durch ein EU-Gesetz, Abholzung und das Wetter die Preise explodieren
22.02.2025

Der Preis für Kaffee ist an den Börsen in den letzten fünf Jahren um das Vierfache gestiegen. Die Ursachen für die Rekordpreise, die...

DWN
Technologie
Technologie Mobilfunk Bahn: Empfang unterwegs verbessert sich endlich
22.02.2025

Wer im Zug telefoniert oder surft, stößt oft auf Funklöcher und langsames Internet. Jetzt verbessert eine neue Technik die Verbindung...

DWN
Politik
Politik 630 Sitze, 29 Parteien, 4.506 Kandidaten: Zahlen zur Wahl
22.02.2025

Die Bundestagswahl 2025 bringt große Veränderungen mit sich: weniger Kandidaten, ein neues Wahlrecht und eine alternde Wählerschaft. Wer...

DWN
Politik
Politik Bundestagswahl 2025: Mittelstand fordert Bürokratieabbau
22.02.2025

Der Mittelstand sieht sich von überbordender Bürokratie, hohen Steuern und steigenden Energiekosten ausgebremst. Vor der Bundestagswahl...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Feuer, Flamme und viel kaltes Wasser: Preussischer Whisky aus der Uckermark
21.02.2025

In der Uckermark brennt Cornelia Bohn ihren eigenen Whisky – als erste Frau weltweit mit eigener Destillerie. Die ehemalige DDR-Bürgerin...