Finanzen

Neue Kredite: Mario Draghi hilft italienischen Banken

Die italienischen Banken kämpfen mit akuten Liquiditäts-Problemen. Im Februar haben die italienischen Banken erneut Kredite in Milliardenhöhe von der EZB aufgenommen. Sie brauchen das Geld, um italienische Staatsanleihen zu kaufen. Auf diese Weise soll der Zinssatz für Italo-Bonds gedrückt werden.
07.03.2013 22:45
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

Brüderle: Italien muss Hartz IV einführen

Die italienischen Banken befinden sich offenbar in akuten Problemen. Wie die italienische Zentralbank mitteilte, hielten die italienischen Banken im Februar EZB-Kredite in Höhe von 281 Milliarden Euro – fast sieben Milliarden mehr als eine Monat zuvor. Die italienischen Banken hängen noch immer am Tropf der EZB. Während einige nordeuropäische Banken die über die zwei 3-Jahres-Tender aufgenommenen EZB-Kredite schnell zurückzahlen, haben die Finanzinstitute Italiens innerhalb eines Monats nur von 266,4 Milliarden auf 265,7 Milliarden reduziert. Und wie die Daten der italienischen Zentralbank zeigen, haben sie stattdessen weitere EZB-Kredite wieder aufgenommen.

Abgesehen davon, dass das Bankensystem des Landes stark angeschlagen ist (hier), sichern sich die Banken durch das EZB-Geld ab, für den Fall, dass drohende Neuwahlen Italien für Wochen in einen politischen Stillstand versetzen (hier). Und andererseits pumpen die Finanzinstitute ihre Gelder, ähnlich wie in Spanien, massiv in die Staatsanleihen ihres Landes. Dadurch können die Refinanzierungskosten Italiens relativ niedrig gehalten werden. Denn die Daten aus der Realwirtschaft müssten eigentlich einen deutlichen Anstieg der Zinssätze auf italienische Bonds auslösen (mehr hier). Die EZB ist derzeit nämlich nicht in der Lage, in den Staatsanleihenmarkt direkt einzugreifen – so lange, wie sie es konnte, hatte sie den Kurs der Italo-Bonds gestärkt (hier).

Weitere Themen

Innenminister: Zahl der Rumänen und Bulgaren dramatisch gestiegen

Neuer BER-Chef Mehdorn: „Ich kann nicht zaubern“

Polizei-Einsätze für Stuttgart 21 kosteten 40 Millionen Euro

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....

DWN
Panorama
Panorama EU-Klimapolitik: Soviel Spielraum lässt das 90-Prozent-Ziel
02.07.2025

Die EU-Kommission hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2040 sollen die Emissionen massiv sinken, ein großer Schritt Richtung...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...

DWN
Politik
Politik Gasförderung Borkum: Kabinett billigt Abkommen mit den Niederlanden
02.07.2025

Die Bundesregierung will mehr Gas vor Borkum fördern und stößt damit auf heftigen Widerstand von Umweltschützern. Das Vorhaben soll...

DWN
Immobilien
Immobilien Klimaanlage einbauen: Was Sie vor dem Kauf wissen müssen
02.07.2025

Die Sommer werden heißer – und die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Doch der Einbau ist komplizierter, als viele denken. Wer nicht in...

DWN
Technologie
Technologie Balkonkraftwerke: 220.000 neue Anlagen binnen sechs Monaten
02.07.2025

Mehr als 220.000 neue Balkonkraftwerke sind in Deutschland binnen sechs Monaten ans Netz gegangen. Während Niedersachsen glänzt, fallen...