Finanzen

Deutschland unter den Top-Ten der Steuer-Oasen

Lesezeit: 1 min
06.04.2013 01:45
Das neue Feindbild im Kampf gegen die Anonymität von Geld-Vermögen sind die exotischen Steuer-Oasen. Das ist wohlfeil: Auch Deutschland hat genug Nischen, in denen man vor dem Zugriff des Fiskus geschützt ist.
Deutschland unter den Top-Ten der Steuer-Oasen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Deutschland gehört zu den bedeutendsten Steueroasen der Welt. Das hat das internationale Netzwerk Steuergerechtigkeit (Tax Justice Network) schon vor mehr als einem halben Jahr festgestellt. Die große Intransparenz im deutschen Finanzsektor wird darin insbesondere durch die schwachen Offenlegungspflichten in Deutschland begründet.

Der vom Tax Justice Network veröffentlichte Schattenfinanz-Index misst seit 2009 die Intransparenz im Finanzsektor von 73 Ländern weltweit. Dabei werden sowohl die Geheimhaltungsregeln innerhalb der untersuchten Finanzsysteme, als auch der Umfang der illegitimen Zahlungsströme berücksichtigt. Der aktuelle Bericht datiert aus dem vergangenen Oktober.

Angeführt wird die Liste von der Schweiz. Deutschland kommt auf Platz neun, gleich nach Ländern wie Luxemburg, den USA und Singapur. Damit wird aufgezeigt, dass nicht nur kleine Inselstaaten zu den gängigen Steueroasen zählen. Diese gibt es zwar tatsächlich, zu den bedeutendsten Rückzugsländern für Steuerflüchtlinge und illegitime Finanztransaktionen gehören aber auch einige der größten und wohlhabendsten Staaten der Welt, insbesondere in Europa.

Das Tax Justice Network schätzt, dass weltweit etwa 250 Milliarden Dollar an Steuereinnahmen pro Jahr durch Steuerflucht verloren gehen. Insgesamt, so geht aus einer für die NGO verfassten Studie hervor, sollen wohlhabende Privatleute mindestens 21 Billionen Dollar in Offshore-Häfen parken. Das entspricht der jährlichen Wirtschaftsleistung der USA und Japans zusammengerechnet.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...