Politik

Island: Bank-Kunden aus Europa werden Vermögen verlieren

Die EU-Gegner um Bjarni Benediktsson haben die Wahl gewonnen. Nun werden sie die ausländischen Anleger zur Kasse bitten, um die Banken des Landes zu stabilisieren.
28.04.2013 15:28
Lesezeit: 1 min

Die ausländischen Gläubiger isländischer Banken müssen sich auf erhebliche Verluste einstellen. Dies sagte der Vorsitzende der Unabhängigkeitspartei Bjarni Benediktsson. Am Samstag hatte seine Partei vor allem aufgrund ihres Anti-EU-Kurses die Wahlen im Land klar gewonnen (mehr hier).

Benediktsson kündigte harte Verhandlungen mit den ausländischen Gläubigern der zusammengebrochenen Banken an, berichtet Reuters. Die ausländischen Gläubiger müssten sich auf massive Abschreibungen einstellen. Zudem kündigte Benediktsson an, seine Partei wolle die Steuern senken und den Lebensstandard erhöhen.

Die Sozialdemokraten unter Johanna Sigurdardottir gingen bisher nachsichtiger mit den ausländischen Gläubigern um. Doch sie erhöhten die Steuern und vermehrten die Staatsschulden. Dies führte nun neben dem Pro-EU-Kurs zur Wahlniederlage.

Vor zehn Jahren hatte sich Island zu einem europäischen Finanzzentrum entwickelt. Die Geldhäuser Islands hatten ausländische Anleger mit hohen Renditen ins Land gelockt. Doch in der Finanzkrise brach der überdimensionierte isländische Bankensektor zusammen. Die großen Banken Islands kollabierten kurz nacheinander und brachten das Land im Oktober 2008 an den Rand der Staatspleite.

Um die europäische Schuldenkrise zu lösen, wird es zu massiven Enteignungen kommen. Neben dem Zugriff auf die Bankguthaben à la Zypern werden europaweit auch andere Vermögen über zusätzliche Abgaben und Steuern angezapft werden, wie es die Boston Consulting Group kürzlich als unausweichlich darstellte (mehr hier).

Und auch der isländische Bankensektor kann nur stabilisiert werden, indem zunächst die ausländischen Anleger geschröpft werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...