Finanzen

Moody’s: Slowenien wie Zypern – Bonds auf Junk-Niveau

Lesezeit: 1 min
30.04.2013 19:13
Hauptgrund für die Herabstufung ist der angeschlagene Bankensektor des Landes. Die Ratingagentur geht davon aus, dass die Regierung weitere Finanzhilfen für die Geldhäuser zur Verfügung stellen muss. Aber auch die steigende Staatsverschuldung wird von Moody's kritisiert. Die Gefahr, ein Bailout zu benötigen sei hoch.
Moody’s: Slowenien wie Zypern – Bonds auf Junk-Niveau

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit Sloweniens auf Ba1 gesenkt: Junk-Status. Moody's sieht für Slowenien das steigende Risiko eines Bailouts. Der Bankensektor ist massiv angeschlagen und die Staatsverschuldung hat sich innerhalb von vier Jahren mehr als verdoppelt.

Drei Gründe nennt die Ratingagentur als Begründung für das Downgrade. Die „anhaltenden Turbulenzen im Bankensystem des Landes erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass der Staat weitere Kapitalspritzen geben muss“, heißt es in der Mitteilung, die den Deutschen Wirtschafts Nachrichten vorliegt. Schätzungsweise Kapitalspritzen in Höhe von 8 bis 11 Prozent des BIPs werden benötigt. Infolge der Bankenkrise werde sich zudem die Rezession verschärfen. Moody's rechnet mit einem Rückgang des BIPs für 2013 von 1,9 Prozent.

Darüber hinaus mahnt die Ratingagentur aber auch die hohe gesamtstaatliche Verschuldung Sloweniens an. Ende 2012 habe diese 54,1 Prozent des BIPs erreicht - 2008 waren es noch 22 Prozent. Ein Anstieg der Verschuldung auf von bis zu 75 Prozent des BIPs bis Ende des Jahres könnte drohen.

Als dritten Grund für die Herabstufung gibt Moody's an: Die Gefahr, dass der Staat externe Unterstützung benötigt, um seine finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen, habe sich erhöht.

Das schlechte Rating könnte zu einer weiteren Erhöhung der Zinssätze auf slowenische Anleihen führen. Die daraus resultierenden gestiegenen Refinanzierungskosten könnten die Regierung dazu zwingen, dass sechste Land zu sein, dass um ein Bailout bittet. Dann ist jedoch davon auszugehen, dass vor allem die Anleihehalter und Bankkunden herangezogen werden. Ihn könnte eine Enteignung wie in Zypern drohen.

 

 

 

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Umweltbewusst und günstig: Hondas Leasing-Modell für die elektrifizierten Fahrzeuge von Honda

Der Managing Director der Honda Bank Volker Boehme spricht mit den DWN über die neuesten Entwicklungen im Leasinggeschäft für die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kredite an Unternehmen in Eurozone schrumpfen erstmals seit 2015
28.11.2023

Die Zinserhöhung durch die EZB zeigt Wirkung. Der Umfang der Kredite an Unternehmen der Eurozone ist im Oktober so stark zurückgegangen...

DWN
Politik
Politik Schuldenbremse: Scholz erhält Rückendeckung vom DIW
28.11.2023

Die Haushaltskrise rechtfertigt laut DIW-Chef Marcel Fratzscher die Ausrufung einer Notlage auch für 2024. Die Schuldenbremse sei sowieso...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EIT Culture & Creativity - Europa setzt auf Kreativität für KMU
28.11.2023

Europa setzt auf kreative Impulse für wirtschaftliche Transformation: Mit über 70 Millionen Euro fördert das EIT Culture & Creativity...

DWN
Politik
Politik Armes Deutschland – eine Gefahr für die Demokratie
27.11.2023

Neueste Zahlen zum Wohlstand und dessen ungleicher Verteilung zeigen: Die Armut ist in Deutschland auf dem Vormarsch - mit weitreichenden...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konsumklima schwach: Handel fürchtet um Weihnachtsgeschäft
28.11.2023

Das Konsumklima hat sich vor Weihnachten nur wenig aufgehellt. Doch Ökonomen sind wenig optimistisch. Denn durch die Haushaltskrise drohen...

DWN
Politik
Politik SPD und Grüne gegen Schuldenbremse, FDP weiter dafür
28.11.2023

Die Ampel streitet über den Bundeshaushalt 2024. Allein die FDP will an der Schuldenbremse festhalten. Daher setzen SPD und Grüne auf...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Volkswagen stimmt Belegschaft auf umfangreichen Stellenabbau ein
27.11.2023

Volkswagen stimmt seine Angestellten auf härtere Zeiten ein - mit deutlichen Worten. Es müssten in großem Stil Stellen abgebaut und...

DWN
Politik
Politik Luftwaffe trainiert den Schutz von Großstädten
27.11.2023

Die Luftwaffe trainiert den Schutz von Großstädten vor Angriffen aus der Luft.