Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit Sloweniens auf Ba1 gesenkt: Junk-Status. Moody's sieht für Slowenien das steigende Risiko eines Bailouts. Der Bankensektor ist massiv angeschlagen und die Staatsverschuldung hat sich innerhalb von vier Jahren mehr als verdoppelt.
Drei Gründe nennt die Ratingagentur als Begründung für das Downgrade. Die „anhaltenden Turbulenzen im Bankensystem des Landes erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass der Staat weitere Kapitalspritzen geben muss“, heißt es in der Mitteilung, die den Deutschen Wirtschafts Nachrichten vorliegt. Schätzungsweise Kapitalspritzen in Höhe von 8 bis 11 Prozent des BIPs werden benötigt. Infolge der Bankenkrise werde sich zudem die Rezession verschärfen. Moody's rechnet mit einem Rückgang des BIPs für 2013 von 1,9 Prozent.
Darüber hinaus mahnt die Ratingagentur aber auch die hohe gesamtstaatliche Verschuldung Sloweniens an. Ende 2012 habe diese 54,1 Prozent des BIPs erreicht - 2008 waren es noch 22 Prozent. Ein Anstieg der Verschuldung auf von bis zu 75 Prozent des BIPs bis Ende des Jahres könnte drohen.
Als dritten Grund für die Herabstufung gibt Moody's an: Die Gefahr, dass der Staat externe Unterstützung benötigt, um seine finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen, habe sich erhöht.
Das schlechte Rating könnte zu einer weiteren Erhöhung der Zinssätze auf slowenische Anleihen führen. Die daraus resultierenden gestiegenen Refinanzierungskosten könnten die Regierung dazu zwingen, dass sechste Land zu sein, dass um ein Bailout bittet. Dann ist jedoch davon auszugehen, dass vor allem die Anleihehalter und Bankkunden herangezogen werden. Ihn könnte eine Enteignung wie in Zypern drohen.