Finanzen

Am Papier-Gold gescheitert: Rohstoff-Börse in Hong Kong ist pleite

Lesezeit: 1 min
21.05.2013 15:35
Die Rohstoff-Börse in Hong Kong hat nicht mehr genug Geld. Nach nur zwei Jahren muss sie schließen. Alle abgeschlossenen Verträge über Gold und Silber werden nun bar ausbezahlt. Gold oder Silber wird nicht ausgeliefert.
Am Papier-Gold gescheitert: Rohstoff-Börse in Hong Kong ist pleite

Vergangene Woche kündigte die Rohstoff-Börse in Hong Kong, die HKMEx, ihre Schließung an. Die Einnahmen konnten die Betriebskosten nicht mehr decken. Die Kontrakte, die über ein zukünftiges Lieferversprechen von Gold oder Silber abgeschlossen wurden, werden nun bar abgewickelt. Eine Lieferung des Goldes erfolgt nicht.

Vor zwei Jahren nahm die HKMEx ihren Betrieb auf. Ziel war es, die steigende Nachfrage aus China nach physischem Gold mittels des Angebots von Derivaten nachzukommen. So wurden Lieferverpflichtungen auf Termin abgeschlossen – einem rasanten Anstieg des Goldpreises konnte entsprechend entgegengewirkt werden.

Wie die Regulierungsbehörde Securities and Futures Commission (SFC) mitteilte, hat die Rohstoff-Börse geschlossen, da die Einnahmen aus dem Handel die Betriebskosten nicht decken können. Die HKMEx bot nur zwei Produkte an: Gold-Futures-Kontrakte und Silber-Futures-Kontrakte. Von Mai 2011 bis Ende April 2013 lag das Handelsvolumen bei 2,4 Millionen Kontrakten, so die FT. Zwar veröffentlichte die Börse keine genauen Daten zu ihren Einnahmen. Aber pro abgeschlossenen Vertrag verlangte sie 50 US-Cents. Dies würde für die vergangenen zwei Jahre Einnahmen von ungefähr 1,2 Millionen Dollar ausmachen.

Hinzu kommt, dass das Handelsvolumen in den ersten vier Monaten dieses Jahres um mehr als 70 Prozent einbrach: Auf nur mehr durchschnittlich 34.000 abgeschlossene Verträge pro Monat. Zum Vergleich: Die Terminbörse Chicago Mercantile Exchange (CME) hat allein am 16. Mai insgesamt 444.995 ernste Nachfragen nach Gold-Futures-Verträgen gehabt.

Die Nachfrage nach physischem Gold ist in China allerdings noch immer sehr groß. Insofern dürfte die Nicht-Lieferung trotz der Verträge mit der HKMEx für einigen Widerstand sorgen (hier).

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sicher beschaffen in Krisenzeiten

Die Auswirkungen von Krisen wie die Corona-Pandemie oder der Ukraine-Krieg und damit verbundene Versorgungsengpässe stellen auch den...

DWN
Politik
Politik Handel als Waffe: EU erlässt neues Gesetz zum Schutz vor wirtschaftlicher Erpressung
03.10.2023

„Letztes Mittel“: EU setzt mit neuem Handelsinstrument vor allem auf eine abschreckende Wirkung und betont Dialogbereitschaft. Wie...

DWN
Politik
Politik Kiew: EU-Mitgliedschaft „nur Frage der Zeit“
03.10.2023

Das Treffen der EU-Außenminister in der Ukraine macht Kiew Hoffnung auf einen baldigen Beginn der Beitrittsverhandlungen. Bei dem Treffen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Massiver Einbruch in der deutschen Startup-Szene
03.10.2023

Im ersten Halbjahr dieses Jahres ist sowohl die Zahl als auch besonders der Umfang der Finanzierungen für deutsche Start-up-Unternehmen...

DWN
Politik
Politik In Ungnade gefallen? Ministerschwund in China häuft sich
03.10.2023

Mittlerweile ist es kein Einzelfall mehr. Immer mehr Verbündete der Parteispitze Chinas und hochrangige Funktionäre fehlen in letzter...

DWN
Politik
Politik Tunesien lehnt EU-Finanzhilfe wegen Einwanderungsabkommen ab
03.10.2023

Tunesien zeigt sich enttäuscht von Brüssel: Nachdem die EU dem Land Milliarden-Unterstützung zugesagt hat, wurde diese nun radikal...

DWN
Finanzen
Finanzen Vizechefin der Deutschen Bundesbank wird oberste EU-Bankenaufseherin
03.10.2023

Die neue Chefin der EZB-Bankenaufsicht will die Bankenunion vorantreiben und eng mit dem EU-Parlament zusammenarbeiten. Die Postenbesetzung...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Versorgt Indonesien den Westen mit Seltenen Erden?
03.10.2023

Indonesien weist große Vorkommen Seltener Erden und weiterer wichtiger Rohstoffe auf. Insbesondere Nickel, das für die Produktion von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen So will Deutschland seine Bürokratie abbauen
02.10.2023

In einem 17-seitigen Papier, das den Deutschen Wirtschaftsnachrichten (DWN) exklusiv vorliegt, hat eine Arbeitsgruppe aus Bund und Ländern...