Der Anteil der Schattenwirtschaft in Europa ist noch immer groß. Wie eine aktuelle Studie des britischen Think Tanks Institute of Economic Affairs (iea) zeigt, arbeiten 30 Millionen Menschen in ganz Europa schwarz. Die Schattenwirtschaft macht beispielsweise in Italien, Griechenland und Spanien immerhin durchschnittlich 20 Prozent des nationalen Einkommens aus.
Doch nicht nur die südlichen Länder sind davon betroffen. Der Studie vom iea zufolge ist der Anteil der Schattenwirtschaft in den skandinavischen Ländern gemessen am jeweiligen BIP über dem OECD-Durchschnitt.
„Das ist interessant, weil die nordischen Ländern oft als Länder mit einem hohen Grad an Gleichheit angesehen werden. Diese Gleichheit wiederum, so wird gemeinhin angenommen, erhöht das Vertrauen und gute soziale Normen.“
Aber die skandinavischen Länder haben „sehr hohe Steuerlasten“, so die iea. Wenngleich die bürokratischen Hürden nicht so groß sind. Ein niedriges Einkommen, wie es in viele Ländern zu einer starken Schattenwirtschaft führt, liege in Skandinavien jedoch nicht vor. In Finnland machte die Schattenwirtschaft 2012 dennoch 13,3 Prozent des nationalen BIPs aus und in Schweden sogar 14,3 Prozent. Für Norwegen erhielt der Think Tank seit 2008 keine aktuellen Daten mehr. Die zuletzt verfügbaren Daten stammen aus dem Jahr 2007. Damals lag der Anteil der Schattenwirtschaft am norwegischen BIP bei 18 Prozent.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch Dänemark (13,4% des BIP). Der Think Tank iea verweist in seiner Studie auf eine Untersuchung von Hvidtfelkdt, die zwischen 2008 und 2010 durchgeführt wurde. Damals gaben mehr als die Hälfte der befragten Dänen an, über den Zeitraum eines Jahres Schwarzarbeit in Anspruch genommen zu haben.