Die Steuerbehörde IRS will verhindern, dass US-Bürger die Internet-Währungen zur Steuerflucht nutzen. Sie plant eine Auskunftspflicht darüber, ob man „nicht-traditionelle“ Zahlungs-Methoden verwendet.
„Die Globalisierung und Digitalisierung unserer Währungen ist eine ernste und wachsende Bedrohung“, zitiert die FT Victor Lessoff, den Chef einer Einheit der US-Steuerbehörde IRS, die Cyber-Bedrohungen untersucht. Es sei klar, dass die Internet-Währungen wie Bitcoin für Steuer-Vermeidung verwendet werden.
Man könne die Steuerzahler dazu verpflichten anzugeben, ob sie bei ihren Geschäften „nicht-traditionelle Methoden“ verwenden, sagte Lessoff. „Das ist eine Möglichkeit.“
Lessoff forderte eine weltweite Zusammenarbeit. „Wir müssen unsere Bemühungen verstärken, Cyber-Kriminelle zu fangen, während sie die Verbrechen verüben“, sagte Lessoff. Das IRS müsse eng mit den ausländischen Aufsichtsbehörden zusammenarbeiten, um IP-Adressen zu verfolgen, damit die Person am Computer-Bildschirm auf frischer Tat ertappt werden kann.
Die US-Behörden sind zuletzt hart gegen die Bürger vorgegangen, die Steuern vermeiden, indem sie Geld auf Offshore-Banken deponieren. Circa 70 Personen, darunter Kunden, Banker und Anwälte, wurden in diesem Zusammenhang bereits angeklagt. Die Untersuchung läuft.
Im Mai ging die amerikanische Justiz gegen das internetbasierte Bezahlsystem Liberty Reserve vor (mehr hier). Die Behörden hatten Liberty Reserve als die „Bank der Wahl“ für Drogenhändler, Computer-Hacker, Kinderpornografen und Identitätsdiebe genannt.
Auch die dezentrale Alternativ-Währung Bitcoin ist im Visier der US-Behörden. Zwar gilt das Bitcoin-System als unangreifbar, doch nicht die Bitcoin-Börsen und die Unternehmen, die Bitcoin anbieten. Im Mai haben die US-Behörden zwei Bankkonten der Bitcoin-Börse Mt.Gox beschlagnahmt (hier).