Politik

Prism-Enthüller Snowden will nach Ecuador

Edward Snowden hat Antrag auf politisches Asyl in Ecuador gestellt. Die dortige Regierung hat eine sorgfältige Prüfung zugesagt. Schon am Montag könnte Snowden von Moskau über Havanna nach Ecuador fliegen. Der ehemalige NSA-Mitarbeiter hat die umfangreichen Überwachungsmaßnahmen amerikanischer und britischer Geheimdienste an die Öffentlichkeit gebracht.
24.06.2013 12:46
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
download.macromedia.com] name="menu" value="false" />rt.com] />
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Edward Snowden wird am Montag versuchen, seine Flucht nach Ecuador zu vollenden. Der ecuadorianische Außenminister Ricardo Patino hat bestätigt, seine Regierung prüfe gerade den Asyl-Antrag des ehemaligen amerikanischen Geheimdienst-Mitarbeiters.

Am Vormittag befand sich Snowden noch in der Transit-Lounge des Moskauer Flughafens Sheremetyevo. Der Guardian berichtet, für ihn sei am Montagnachmittag ein Flug nach Havanna gebucht. Von dort aus soll er weiter nach Ecuador fliegen. Nach Moskau war der US-Bürger am Sonntag aus Hongkong angereist.

Snowden hat die Späh-Programme aufgedeckt, mit denen die US-amerikanische National Security Agency (NSA) und der britische Geheimdienst GCHQ in großem Umfang Internet- und Telefonverbindungen überwachen (hier).

Ecuadors Außenminister, der zur Zeit in Vietnam weilt, bestätigte am Montag, dass sein Land den Antrag des 30-jährigen IT-Spezialisten auf politisches Asyl erhalten hat. Eine Entscheidung darüber sei aber noch nicht getroffen worden. Die USA appellierten an die Regierung in Quito, den Antrag abzulehnen.

Ecuador ist jenes Land, dass auch schon WikiLeaks-Gründer Julian Assange in seiner Botschaft in London Unterschlupf gewährt. In einer Erklärung gab WikiLeaks am Sonntagabend bekannt, dass die Organisation in den vergangenen Tagen rechtliche und logistische Hilfe bei der Flucht Snowdens bereitstellte: „Er ist auf einem sicheren Weg in die Republik Ecuador und wird dabei von Diplomaten und Rechtsberatern von WikiLeaks begleitet“. Demnach wird Snowdens Asylantrag in Ecuador formal bearbeitet, sobald er dort ankommt.

Die Ausreise des Aufdeckers der Spähprogramms „Prism“ aus Hongkong hat zuvor bereits für diplomatische Verstimmungen zwischen den USA und China geführt (hier). Mehrere US-Politiker äußerten sich wütend über Chinas Weigerung, Snowden auszuliefern. In China selbst waren indes die Enthüllungen, wonach sich die NSA ins Chinesische Handy-Unternehmen gehackt und dort auf Millionen von privaten SMS-Nachrichten zugegriffenen haben soll, noch immer ein großes Thema.

Moskau geriet mit seiner Durchreisegenehmigung für Snowden ebenfalls in die Kritik der US-Regierung. Auch Russland will dem Auslieferungs-Begehren der Vereinigten Staaten nicht Folge leisten. Der Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses der Duma, Puschkow, erklärte, in dieser Frage könnten die USA kein Verständnis erwarten. Russland dürfte dem Flüchtling nicht ganz uneigennützig unter die Arme greifen. So gibt es Spekulationen, wonach Moskau im Austausch für die Durchreisegenehmigung weitere Informationen von Snowden bekam.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...