Finanzen

Nervosität an den Märkten: Börsen auf Talfahrt

Lesezeit: 1 min
03.07.2013 13:30
Nur noch etwas mehr als zweieinhalb Monate bis zur Bundestagswahl und es ist genau das eingetreten, was Angela Merkel verhindern wollte. In Portugal und Griechenland gibt es zwei handfeste Regierungskrisen, die Zinsen für Anleihen sind wieder auf Rekordniveau. Und die Aktienkurse fallen.
Nervosität an den Märkten: Börsen auf Talfahrt

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Es ist fast so, als hätte es Draghis Ankündigung des neuen Anleihekauf-Programms (OMT) nie gegeben. Die Eurokrise hat mit aller Macht zurückgeschlagen. Was sich am Dienstag bereits angekündigt hatte, zeigte sich am Mittwoch schon in den ersten Handelsstunden: Massive Turbulenzen an den europäischen Märkten.

So haben beispielsweise die Zinssätze für portugiesische Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren am Mittag die 8-Prozent-Marke durchstoßen (hier). Und für fünfjährige Anleihen werden durchschnittlichen wieder 7,16 Prozent verlangt. Aber auch in Irland, Spanien, Italien und Griechenland kletterten die Renditen für die Bonds deutlich nach oben. Für deutsche Anleihen, finnische und niederländische ging es hingegen wieder nach unten.

Kurzum – alles wie vor etwa einem Jahr.

So kämpft beispielsweise auch Griechenland erneut mit einer Regierungskrise und kann die Bedingungen der Troika nicht erfüllen (hier). Und in Portugal verabschieden sich gerade in Folge der anhaltenden Proteste die Minister aus ihren Ämtern (mehr hier).

Entsprechend sackten die Leitindizes in den ersten Handelsstunden deutlich ab. Der Dax gab zwischenzeitlich um 129,83 Punkte nach, der französische CAC 40 sackte um 60,50 Zähler ab. Ähnlich schlecht sieht es derzeit beim FTSE MIB (-2,03%), beim portugiesischen PSI 20 (-5,32%) oder auch beim spanischen IBEX 35 (-3,04%) aus.

Bei den Banken ein noch dramatischeres Bild, da drei große europäische Banken auch noch am Dienstagabend von der Ratingagentur S&P herabgestuft wurden (hier). Der europäische Branchenindex liegt derzeit etwa bei einem Minus von 2,47 Prozent. Die Aktien der portugiesischen Banken verzeichneten Verluste im zweistelligen Bereich.

Diese Turbulenzen und die nicht absehbaren Entwicklungen in Ägypten haben auch dazu geführt, dass Deutschlands größter Wohnungsvermieter den für Mittwoch geplanten Börsengang bis auf weiteres verschoben hat. Als Grund nannte das Unternehmen Deutsche Annington in einer Mitteilung die anhaltend ungünstigen Marktentwicklungen.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...