Politik

Ausufernde Korruption: China stoppt Bau neuer Regierungs-Gebäude

Die Chinesische Führung hat für die kommenden fünf Jahre die Errichtung neuer Verwaltungsgebäude unter Verbot gestellt. Sie will damit Entschlossenheit im Kampf gegen die Korruption beweisen. Die Proteste dagegen waren zuletzt stärker geworden.
25.07.2013 01:28
Lesezeit: 1 min

Chinas neue Staatsführung will die staatliche Korruption einschränken. Eine neue Direktive verbietet den Bau neuer Regierungsgebäude für die kommenden fünf Jahre. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua.

Opulente Neubauten für die Behörden, auch in Städten mit großer Armut, haben den öffentlichen Protest zuletzt anschwellen lassen. In dem Papier heißt es, viele Gebäude stünden im Widerspruch zur Bauordnung und hätten das Bild der Kommunistischen Partei Chinas (CPC) verunglimpft.

„Das Verbot neuer Regierungs-Bauten ist wichtig zur Schaffung einer sauberen Regierung und eine Notwendigkeit zur Förderung der CPC-Bürger-Verbindungen und zum Erhalt des Ansehens der CPC und der Regierung“, so die sperrige Formulierung in der Direktive.

Ein augenscheinliches Beispiel ist das Regierungsgebäude in der Stadt Jinan. Einem Bericht des in China zensurierten Fernsehsenders NTD Television zufolge ist es mit 370.000 Quadratmetern das flächenmäßig größte Gebäude Asiens. Die Errichtungskosten beliefen sich demnach auf 640 Millionen Dollar.

In Zukunft sollen die staatlichen Behörden und Agenturen im Falle von Engpässen bei Büroflächen einfach ihre bisherigen Ressourcen umstrukturieren. Die Direktive verbietet auch den Ausbau bestehender Gebäude unter dem Deckmantel von Renovierungsarbeiten. Inspektoren sorgen für ihre Einhaltung. Bei Verstößen drohen den Verantwortlichen „raue“ Strafen.

Der Schritt ist Teil der Strategie der neuen Staatführung unter Präsident Xi Jinping. Wegen lauter werdenden Korruptions-Vorwürfen an die Behörden will er den Eindruck vermitteln, energisch gegen Verschwendung und Vetternwirtschaft vorzugehen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zukunft unter Druck: Die Wasserstoff-Fabrik von Daimler und Volvo gerät ins Stocken
23.04.2025

Mitten in der Energiewende setzen die Lkw-Riesen Daimler und Volvo auf Wasserstoff – doch der Fortschritt ihres Gemeinschaftsunternehmens...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Apple und Meta im Visier – Brüssel greift hart durch
23.04.2025

Apple und Meta sollen zusammen 700 Millionen Euro zahlen – wegen mutmaßlicher Verstöße gegen das neue EU-Digitalgesetz. Die Kommission...

DWN
Politik
Politik Machtkampf in Washington: Will Trump Fed-Chef Powell stürzen?
23.04.2025

Trump plant möglicherweise die Entlassung von Fed-Chef Jerome Powell – ein beispielloser Schritt, der die Unabhängigkeit der...

DWN
Finanzen
Finanzen „Krise ist die neue Normalität“ – Warum kluge Investoren jetzt gegen den Strom schwimmen müssen
23.04.2025

Volatilität ist kein Ausnahmezustand mehr, sondern System. Warum Investoren jetzt mit Besonnenheit, Disziplin und antizyklischer Strategie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Digitaler Produktpass: Was die EU plant und was das für Firmen bedeutet
23.04.2025

Die Europäische Union will Ressourcen schonen und Emissionen und Abfälle reduzieren. Dafür plant sie den sogenannten digitalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Bierbrauer in der Krise
23.04.2025

Eigentlich feiern die Brauer am 23. April den Tag des deutschen Bieres. Doch auch in diesem Jahr sind die Perspektiven der Branche eher...

DWN
Politik
Politik Spar- und Investitionsunion: Brüssel will die unsichtbare Zollmauer einreißen – und den Finanzsektor revolutionieren
23.04.2025

Brüssels stille Revolution: Wie Kommissarin Albuquerque den europäischen Finanzmarkt neu ordnen will – und dabei an den Grundfesten der...

DWN
Politik
Politik Putins Frontstopp: Moskaus neues Angebot könnte Trump in die Falle locken
23.04.2025

Putins überraschende Gesprächsbereitschaft trifft auf strategisches Kalkül in Washington – der Westen steht vor einer geopolitischen...