Politik

Wegen Krise: Tausende deutsche Bank-Filialen geschlossen

Der Trend der europäischen Banken in Richtung vermehrtes Investmentbanking zeigt sich auch auf dem Straßenbild. Seit der Finanzkrise 2008 wurden 20.000 Bank-Filialen geschlossen. Allein in Deutschland wurden immerhin 3.300 Filialen seitdem dicht gemacht – mehr als in Italien und Griechenland zusammen.
12.08.2013 16:44
Lesezeit: 1 min

Die europäischen Banken müssen ihr Eigenkapital drastisch erhöhen. Doch tatsächlich scheint dies nicht über eine Verringerung der risikoreichen Geschäfte zu geschehen, sondern vielmehr durch die Reduzierung des Kundengeschäfts. Investmentbanking ist einfach lukrativer angesichts des billigen EZB-Geldes. Seit Ausbruch der Finanzkrise 2008 wurden über 20.000 Bank-Filialen in der EU geschlossen. Das spart Personal, Miete, Strom und einiges mehr.

Allein im vergangenen Jahr sind in der EU etwa 5.500 Filialen dichtgemacht worden – die meisten davon in der Eurozone, wie die neuesten Daten der EZB zeigen. Doch nicht vermehrt in Südeuropa kam es zum Abbau von Bankfilialen – sondern auch in Deutschland, den Niederlanden und Belgien.

In der Zeit von 2008 bis 2012 sank die Zahl der Bankfilialen in Deutschland von 39.531 auf 36.239 – also um etwa 3.300. Das ist sehr viel im Vergleich beispielsweise zu Italien (-1.641) und Frankreich (-1.108) – Frankreich wies 2008 mit 39.467 Filialen eine ähnliche Dichte auf wie Deutschland. Italien mit 23.169 (2008) etwas weniger. Neben Deutschland war vor allem Spanien am schwersten vom Filialabbau betroffen. Wies das Land 2008 noch 46.065 Filialen auf, waren es 2012 nur noch 38.142.

In einigen Ländern gab es jedoch auch eine gegenteilige Entwicklung. So wuchsen beispielsweise die Filialen in Österreich in den Jahren von 2008 bis 2012 um 217 auf 4.460. In Polen kamen sogar über 2.000 Filialen hinzu.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...