Politik

Ägypten: Friedensnobelpreis-Träger El Baradei gerät ins Visier der Armee

Mohammed Badie, Vorsitzender der Muslimbruderschaft, wurde von Polizeieinheiten des ägyptischen Innenministeriums festgenommen. Er soll die Menschen zur Anwendung von Gewalt angestiftet haben. Doch auch gegen den Friedensnobelpreisträger Mohammed El Baradei wird offenbar der Prozess gemacht. Ein ägyptischer Hochschullehrer war unzufrieden mit seinem jüngsten Rücktritt und reichte Klage ein. El Baradei soll das in ihn „gesetzte Vertrauen verraten“ haben.
21.08.2013 05:16
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

In der Nacht zum Dienstag wurde der Chef der Muslimbruderschaft, Mohammed Badie, von ägyptischen Sicherheitskräften in seiner Wohnung in Kairo festgenommen.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm im Zusammenhang mit den landesweiten blutigen Ausschreitungen „Anstiftung zur Gewalt“ vor. Ihm und weiteren Führungsmitgliedern der Muslimbrüder soll kommende Woche der Prozess gemacht werden.

Ali Kamal, Rechtsanwalt der ägyptischen Muslimbruderschaft, sagt, dass die hervorgebrachten Anschuldigungen keine rechtliche Grundlage haben. Die Anklagen seien lediglich politisch motiviert, teilte Kamal auf der Internetseite der islamistischen Freiheits- und Gerechtigkeitspartei (FJP) mit.

Die FJP gilt als politisches Sammelbecken der Muslimbrüder. Der Muslimbruderschaft droht sogar ein Verbot und damit ein Ausschluss aus dem politischen Leben. Doch falls die Übergangsregierung ein Verbot durchsetzen sollte, könnten sich die Islamisten weiter radikalisieren.

Prozess gegen Friedensnobelpreisträger

Auch den ehemaligen Vizepräsidenten Ägyptens, Mohammed El Baradei, erwartet offenbar ein Prozess. Die Klage wurde durch den Rechtswissenschaftler Sayid Atiq eingereicht. El Baradei soll durch seinen Rücktritt das in ihn „gesetzte Vertrauen verraten“ haben. Doch der Friedensnobelpreisträger ist derzeit mit seiner Familie in Österreich, berichtet der Guardian.

Seinen Rücktritt begründete El Baradei damit, dass er nicht die Verantwortung für Entscheidungen tragen könne, mit denen er nicht einverstanden sei, berichtet Fox News.

Damit übte er direkte Kritik am gewaltsamen Vorgehen der Übergangsregierung und des Militärs gegen Regierungsgegner.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Patient Pflegeversicherung: Es fehlen Milliarden in den Kassen
13.07.2025

Immer mehr Pflegebedürftige in Deutschland – und die Finanzierungslücke wächst. Der Bundesrechnungshof warnt und spricht von über 12...

DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...