Finanzen

Manipulationen außer Kontrolle: US-Technologiebörse Nasdaq geht offline

Ein „technisches Gebrechen“ legte am Donnerstagnachmittag die US-Technologiebörse Nasdaq für Stunden lahm. Seit einigen Minuten läuft der Handel. Das System der Roboter und Manipulatoren ist außer Kontrolle. Vorerst gab es noch kein Statement, dass islamische Hacker an dem Crash schuld seien.
22.08.2013 21:57
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die US-Technologiebörse Nasdaq ist am Donnerstag für mehrere Stunden ausgefallen. Als Grund wurden technische Probleme genannt. Erst vor einigen Tagen hatte Goldman Sachs Probleme mit der „Technik“ und verursachte einen kleinen Crash (hier).

Die Börsenaufsicht ermittelt, Marktteilnehmer fordern Strafen für Goldman.

Auf Englisch heißen solche Aussetzer „glitch“.

Tatsächlich weiß niemand, woher diese Aussetzer kommen. Die Händler der großen Investmentbanken arbeiten mit komplexen, aber unvollkommenen Computer-Systemen, wie Michael Lewis neulich in einer Recherche für Vanity Fair herausgefunden hat.

Die mäßigen Qualitäts-Standards in Technologie-Fragen entsprechen bei den meisten Finanz-Unternehmen den mäßigen Qualitäts-Standards im Hinblick auf Moral und Fairness.

Völlig unklar ist jedoch, inwieweit bewusste Manipulationen eine Rolle spielen. Der Börsenhandel ist seit geraumer Zeit ein völlig undurchschaubarer Markt. Es wird manipuliert, was das Zeug hält (mehr Details hier).

Die NZZ analysiert:

„Zwar kommt es immer wieder vor, dass einzelne Aktien vom Handel ausgesetzt werden müssen, ein derartiger Totalausfall wie am Donnerstag ist aber die Ausnahme, wenn nicht gar historisch einmalig. Der Vorfall dürfte denn auch das Vertrauen der Wall Street in den Aktienmarkt weiter untergraben. Seit dem ,Flash-Crash' vom Mai 2010, als einige Aktien innert Minuten ins Bodenlose gerauscht waren, hatten immer wieder Software- und andere Pannen bei Börsenbetreibern und Händlern zu Handelsunterbrüchen einzelner Aktien geführt... Die Häufung von Fehlern wird zurückgeführt auf die Fragmentierung der Börsenlandschaft und die Verbreitung von auf Geschwindigkeit abzielenden Handelsstrategien.“

Etwa zur selben Zeit, als der Nasdaq am Donnerstag außer Gefecht gesetzt wurde, gab die Federal Reserve bekannt, in welchem Ausmaß sie den Aufkauf von US-Staatsanleihen zurückfahren wird.

Auch die asiatischen Börsen spielten am Donnerstag verrückt, allerdings war das Geschehen hier wenigsten transparent: Die Kurse der Schwellenländer rasselten weiter nach unten.

Noch hat niemand einen Hacker-Angriff von Islamisten gemeldet.

Das kann aber jederzeit kommen (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft De-minimis-Ausnahme: Trump hat europäischen Unternehmen bisher ein Geschenk im Wert von 800 Dollar hinterlassen
19.04.2025

Trumps Zollpolitik ermöglicht es europäischen Unternehmen, Waren bis 800 Dollar zollfrei in die USA zu versenden. Doch Experten warnen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Osterleckereien 2025: Warum Schokolade, Butter & Co. teurer sind denn je
19.04.2025

Ostern 2025 wird für Verbraucher teurer – besonders bei traditionellen Produkten wie Schokohasen, gefärbten Eiern und selbstgebackenem...

DWN
Immobilien
Immobilien Gewerbeimmobilien als Kapitalanlage? Lage matters!
19.04.2025

Gewerbeimmobilien bieten nach wie vor interessante Renditechancen für ausgefuchste Marktkenner. Wer klug investiert, kann von stabilen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Wettbewerbskompass: Kurskorrektur bei Technologiewettbewerb dringend nötig!
19.04.2025

Europa steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen: Der globale Technologiewettbewerb spitzt sich zu, geopolitische Krisen...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitalisierung im Bürgeramt: Passfotos ab Mai nur noch digital erlaubt
19.04.2025

Ab dem 1. Mai sind in Deutschland im Grunde nur noch digitale Passfotos erlaubt. Das neue Verfahren soll Fälschungen vorbeugen. Wer denkt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Italienische Luxusunternehmen: Prada übernimmt und trägt nun auch Versace
19.04.2025

Über einen möglichen Kauf war seit mehreren Monaten spekuliert worden: Der Luxuskonzern Prada schluckt den Konkurrenten Versace. Damit...

DWN
Technologie
Technologie „Mein alter Job als Softwareentwickler ist weg“ – Jentic-Chef über selbstprogrammierende KI-Agenten
19.04.2025

Der irische Tech-Unternehmer Sean Blanchfield ist überzeugt, dass KI-Agenten menschliche Programmierer und Softwareentwickler zunehmend...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt „We don’t believe in Outsourcing“ – Klöber zeigt, wie Produktion in Deutschland wieder gelingt
18.04.2025

Sitzen, aber richtig: Der Büromöbelhersteller aus Owingen setzt auf Inhouse-Produktion, recycelte Materialien und digitale Innovation –...