Politik

Konkurrenz für Farage: Zweite Anti-EU-Partei in Großbritannien gegründet

Eine neue Mitte-Links-Partei in Großbritannien will Stimmen gegen die EU sammeln und eine Alternative zu den etablierten Parteien und der eurokritischen UKIP bieten. Der ehemalige Gründer der UKIP, Alan Sked, verließ die Unabhängigkeitspartei und widmet sich nun seiner Partei „New Deal".
10.09.2013 00:50
Lesezeit: 1 min

In Großbritannien gibt es jetzt zwei Anti-EU-Parteien. Einerseits die UK Independent Party (UKIP) von Nigel Farage und nun auch die neu gegründete Partei „New Deal“, die von UKIP Gründer Alan Sked ins Leben gerufen wurde. New Deal soll enttäuschte Labour-Wähler auffangen und positioniert sich links von Labour und eindeutig gegen die EU.

Alan Sked hat bereits die eurokritische Partei UKIP im Jahr 1993 gegründet, verließ die Partei aber fünf Jahre später. Die Organisation sei ihm zu rassistisch, so die Begründung von Sked. Die Partei von Nigel Farage sei Sked zudem zu kritisch gegen Immigranten und gegen Intellektuelle eingestellt. Es gebe eine Anti-EU-Bewegung in Großbritannien, nur seien die Menschen nicht dazu bereit, für einen Austritt aus der EU eine extremistische Partei zu wählen, so Sked.

Die Forderungen von New Deal sind die erneute Verstaatlichung des Schienensystems und die Abschaffung der sogenannten Schlafzimmer-Steuer, die Hausgemeinschaften mit mehreren Schlafzimmern belastet.

Die Finanzierung der Partei soll ausschließlich über groß angelegte online Spendenaufrufe stattfinden, ähnlich wie der Wahlkampf von Barack Obama in den USA.

Für die Parlamentswahlen im Jahr 2015 plant Sked gegen den Labour Spitzenkandidaten Ed Miliband anzutreten. Es gebe einen echten Bedarf nach einer Anti-EU-Bewegung außerhalb der Labour Partei, sagte Sked. Die Labour Partei habe ihre harte Linie gegen die EU mit dem verlorerenen Kampf gegen Thatchers Politik aufgegeben, sagte Sked dem Guardian. Das habe die Partei „auf den Kopf gestellt“.

Der britische Regierungschef David Cameron hat angekündigt, im Falle einer Wiederwahl ein Referendum über den Verbleib in der EU abzuhalten. Großbritannien ist einer der größten Beitragszahler der EU und hat sich im EU-Budget-Streit vom Rest Europas weitgehend isoliert (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...