In Großbritannien gibt es jetzt zwei Anti-EU-Parteien. Einerseits die UK Independent Party (UKIP) von Nigel Farage und nun auch die neu gegründete Partei „New Deal“, die von UKIP Gründer Alan Sked ins Leben gerufen wurde. New Deal soll enttäuschte Labour-Wähler auffangen und positioniert sich links von Labour und eindeutig gegen die EU.
Alan Sked hat bereits die eurokritische Partei UKIP im Jahr 1993 gegründet, verließ die Partei aber fünf Jahre später. Die Organisation sei ihm zu rassistisch, so die Begründung von Sked. Die Partei von Nigel Farage sei Sked zudem zu kritisch gegen Immigranten und gegen Intellektuelle eingestellt. Es gebe eine Anti-EU-Bewegung in Großbritannien, nur seien die Menschen nicht dazu bereit, für einen Austritt aus der EU eine extremistische Partei zu wählen, so Sked.
Die Forderungen von New Deal sind die erneute Verstaatlichung des Schienensystems und die Abschaffung der sogenannten Schlafzimmer-Steuer, die Hausgemeinschaften mit mehreren Schlafzimmern belastet.
Die Finanzierung der Partei soll ausschließlich über groß angelegte online Spendenaufrufe stattfinden, ähnlich wie der Wahlkampf von Barack Obama in den USA.
Für die Parlamentswahlen im Jahr 2015 plant Sked gegen den Labour Spitzenkandidaten Ed Miliband anzutreten. Es gebe einen echten Bedarf nach einer Anti-EU-Bewegung außerhalb der Labour Partei, sagte Sked. Die Labour Partei habe ihre harte Linie gegen die EU mit dem verlorerenen Kampf gegen Thatchers Politik aufgegeben, sagte Sked dem Guardian. Das habe die Partei „auf den Kopf gestellt“.
Der britische Regierungschef David Cameron hat angekündigt, im Falle einer Wiederwahl ein Referendum über den Verbleib in der EU abzuhalten. Großbritannien ist einer der größten Beitragszahler der EU und hat sich im EU-Budget-Streit vom Rest Europas weitgehend isoliert (mehr hier).