Lesezeit: 1 min
16.09.2013 01:33
Heinz Golombeck (FDP) ist Bundestagsabgeordneter. Er ist Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales, im Unterausschuss "Bürgerschaftliches Engagement" und im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union. Zusätzlich ist er stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.
Heinz Golombeck (FDP)

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Welchen Weg soll die EU einschlagen: Mehr Abgabe von Souveränität an Brüssel oder Rückgabe von Souveränität an die Nationalstaaten, wie von den Briten gefordert?

Für die Geschichte Deutschlands nach dem zweite Weltkrieg ist der europäische Einigungsprozess der größte Freiheitsgewinn. Ich bin allerdings der Meinung, dass eine gewisse Eigenständigkeit der Nationalstaaten erhalten bleiben soll. Gegen eine Rückgabe von Souveränität wende ich mich entschieden. Europa muss mehr zusammenwachsen. Eine verstärkte Koordinierung der Wirtschaftspolitik zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit Europas zum Beispiel, ist eine wichtige Zwischenstation auf dem Weg zur politischen Union.

Auf dem Weg der Integration müssen alle 28 Staaten berücksichtigt werden. Gerade in Zeiten der Krise werbe ich insbesondere für eine Vereinfachung der Niederlassungsfreiheit für ausländische Fachkräfte. Hierzu gehört die Anerkennung der Berufsqualifikationen, die in manchen Bundesländern noch nicht umgesetzt wurde. Nur wenn wir uns gemeinsam unterstützen und von den jeweiligen Vorteilen der Nachbarstaaten profitieren, können wir gemeinsam wachsen.

Soll es eine gemeinsame Haftung für die Schulden geben, oder soll jeder Nationalstaat für seine eigenen Schulden haften?

Die FDP steht für eine Stabilitätsunion mit soliden Haushalten und Finanzen. Eine Vergemeinschaftung der Schulden darf es nicht geben. Deshalb bin ich auch stolz Mitglied dieser Partei zu sein. Eine gesamtschuldnerische Haftung für Staatsanleihen der Mitgliedstaaten, wie über Eurobonds oder einen Altschuldentilgungsfonds, lehne ich ausdrücklich ab. Stattdessen sind weitere Strukturreformen angezeigt, damit Europa aus eigener Kraft aus seinen Schulden heraus wachsen kann.

Jede Form von Nothilfe ist das letzte Mittel, wenn die Stabilität der Euro-Zone insgesamt in Gefahr ist.

Sparen geht am besten durch effizienten Einsatz von Steuergeldern. Sind Sie dafür oder dagegen, dass Behörden und Politiker, die nachweislich Steuergelder verschwendet haben, dafür auch bestraft werden sollen, etwa durch ein Bußgeld?

Ich bin der Meinung dass die nachweisliche Verschwendung von Steuergeldern durchaus geahndet werden muss. Genauso wie ein Unternehmer für die Verschwendung von Geldern seiner Anleger zur Verantwortung gezogen wird, muss es auch für Behörden und Politiker persönliche Konsequenzen geben. Es gibt eine Forderung des Steuerzahlerbundes, für Verschwendungen öffentlicher Mittel den Tatbestand der Haushaltsuntreue ins Strafgesetzbuch aufzunehmen. Das halte ich für eine sinnvolle Überlegung. Es ist an der Zeit, dass sich unsere Rechtspolitiker damit eingehender befassen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Umweltbewusst und günstig: Hondas Leasing-Modell für die elektrifizierten Fahrzeuge von Honda

Der Managing Director der Honda Bank Volker Boehme spricht mit den DWN über die neuesten Entwicklungen im Leasinggeschäft für die...

DWN
Politik
Politik Scholz im Bundestag: Eine Erklärung, die nichts erklärt
28.11.2023

Die mit großer Spannung erwartete Regierungserklärung enttäuschte. Weder erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz, wie es zu dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bundesrat stimmt besseren Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen zu
28.11.2023

Mit dem Zukunftsfinanzierungsgesetz (ZuFinG), dem nun auch der Bundesrat zugestimmt hat, werden sich die Finanzierungsmöglichkeiten für...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kredite an Unternehmen in Eurozone schrumpfen erstmals seit 2015
28.11.2023

Die Zinserhöhung durch die EZB zeigt Wirkung. Der Umfang der Kredite an Unternehmen der Eurozone ist im Oktober so stark zurückgegangen...

DWN
Politik
Politik Schuldenbremse: Scholz erhält Rückendeckung vom DIW
28.11.2023

Die Haushaltskrise rechtfertigt laut DIW-Chef Marcel Fratzscher die Ausrufung einer Notlage auch für 2024. Die Schuldenbremse sei sowieso...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EIT Culture & Creativity - Europa setzt auf Kreativität für KMU
28.11.2023

Europa setzt auf kreative Impulse für wirtschaftliche Transformation: Mit über 70 Millionen Euro fördert das EIT Culture & Creativity...

DWN
Politik
Politik Armes Deutschland – eine Gefahr für die Demokratie
27.11.2023

Neueste Zahlen zum Wohlstand und dessen ungleicher Verteilung zeigen: Die Armut ist in Deutschland auf dem Vormarsch - mit weitreichenden...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konsumklima schwach: Handel fürchtet um Weihnachtsgeschäft
28.11.2023

Das Konsumklima hat sich vor Weihnachten nur wenig aufgehellt. Doch Ökonomen sind wenig optimistisch. Denn durch die Haushaltskrise drohen...

DWN
Politik
Politik SPD und Grüne gegen Schuldenbremse, FDP weiter dafür
28.11.2023

Die Ampel streitet über den Bundeshaushalt 2024. Allein die FDP will an der Schuldenbremse festhalten. Daher setzen SPD und Grüne auf...