Politik

Nato: EU-Staaten müssen Rüstungs-Ausgaben steigern

Lesezeit: 1 min
20.09.2013 11:49
Die europäischen Verbündeten sollten mehr Drohnen, Flugzeuge und Radaranlagen erwerben, so Nato-Chef Rasmussen. Die EU-Staaten müssten künftig mehr Verantwortung für Europa und dessen Nachbarschaft übernehmen. Die USA würden sich zunehmend auf Asien konzentrieren.
Nato: EU-Staaten müssen Rüstungs-Ausgaben steigern

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nato-Chef Fogh Rasmussen will, dass die EU-Staaten mehr Drohnen, Tank-Flugzeuge und Seeradare kaufen. Die USA würden sich künftig auf Asien konzentrieren. Um die Verantwortung für Europa und seine Nachbarschaft übernehmen zu können, müssten die EU-Staaten enger zusammenarbeiten und mehr Geld ausgeben.

„Ich denke, dass die europäischen Nationen mehr tun können und tun sollten, um mit Amerika mitzuhalten (…) und mitzuhelfen, die Nato wieder ins Gleichgewicht zu bringen“, zitiert ihn EUobserver.

„Ich würde gern sehen, dass die europäischen Verbündeten ihren Teil dazu beitragen, mehr Drohnen zu erwerben, um die Überwachung zu verbessern. Mehr große Transport- und Luft-zu-Luft-Tank-Flugzeuge, um ihre Fähigkeit zu erweitern, Operationen auszuführen. Und mehr hochwertige Radaranlagen auf ihren Schiffen, damit sie in unsere Nato-Raketen-Abwehr integriert werden können.“

Im Vorausblick auf den EU-Verteidigungs-Gipfel im Dezember befürwortet Rasmussen Pläne der EU-Kommission zur Schaffung einer starken europäischen Verteidigungs-Industrie. „Die europäische Verteidigungs-Industrie ist noch immer zu national und zu zersplittert.“

Sobald sich die Wirtschaft erholt habe, müsse die EU-Führung den politischen Willen zeigen, mehr für die Verteidigung auszugeben, so Rasmussen. Sie müsse „in der Nachbarschaft Europas mehr Verantwortung in Sicherheitsfragen übernehmen“.

Im Juli hatte die EU-Kommission einen Plan zur militärischen Zusammenarbeit in der EU veröffentlicht. Darin schlägt sie unter anderem die Schaffung von EU-Standards für militärische Ausrüstung vor, etwa für Erkennungstechnologien chemischer und nuklearer Waffen, für Flugtüchtigkeit von Flugzeugen und für die Datenverschlüsselung.

Die EU-Kommission will staatliche Subventionen für den Rüstungssektor auf der nationalen Ebene abschaffen. Stattdessen soll mehr EU-Geld fließen, um die Militärbranche zu finanzieren. Die EU-Staaten sollten auch bei der Satelliten-Technologie zusammenarbeiten.

Zudem will die EU-Kommission prüfen, ob einige Technologien, die sowohl militärisch als auch zivil genutzt werden können, „direkt von der Union erworben, besessen und betrieben werden“. Dies ist ein großer Schritt in Richtung einer gemeinsamen EU-Armee (mehr hier).

Nach Angaben der Kommission sind die Militärausgaben der EU-Staaten von 251 Milliarden Euro im Jahr 2001 auf 194 Milliarden Euro zurückgegangen. Die Ausgaben der EU für militärische Forschung und Entwicklung liegen bei 9 Milliarden Euro. In den USA liegen sie siebenmal so hoch. In der EU werden 80 Prozent der Rüstungsausgaben auf nationaler Ebene getätigt. In der Militärbranche der EU-Staaten arbeiten 1,36 Millionen Beschäftigte.

Nato-Chef Rasmussen sagte, die USA würden ihren strategischen Fokus nach Asien verlegen. „Europa muss in der Lage sein zu entscheiden und zu handeln, ohne auf die Fähigkeiten Dritter angewiesen zu sein.“ Entscheidend seien daher die Versorgungssicherheit, der Zugang zu kritischen Technologien und die operative Souveränität.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...