Politik

Trotz Fukushima: Japan will Atomkraftwerke wieder hochfahren

Lesezeit: 1 min
13.12.2013 12:55
Die japanische Atomaufsicht hat trotz der Katastrophe von Fukushima die erneute Aufschaltung aller 50 Atomkraftwerke empfohlen. Die Regierung macht Druck, weil die Strompreise explodiert sind. Über die Entwicklung in der Atom-Ruine schweigt die Regierung geflissentlich.
Trotz Fukushima: Japan will Atomkraftwerke wieder hochfahren

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Knapp drei Jahre nach der Fukushima-Katastrophe hat eine Regierungskommission den Japanern den weiteren Einsatz der Kernkraft empfohlen.

„Atomstrom ist eine wichtige und grundlegende Energiequelle, die die Stabilität der Versorgung unterstützt“, heißt es im Bericht des Gremiums, der am Freitag veröffentlicht wurde. Voraussetzung sei, dass die Sicherheit der Anlagen gewährleistet sei.

Es gilt als sicher, dass die Regierung unter Ministerpräsident Shinzo Abe den Leitlinien des Berichts folgt. Dieser enthält jedoch keine Angaben, wie hoch der Anteil von Atomstrom im Energiemix sein sollte.

Vor der Kernschmelze im Fukushima-Reaktor im Frühjahr 2011 hatte Japan rund 30 Prozent seiner Elektrizität aus Atomkraft bezogen. Abe hatte bereits signalisiert, dass er trotz der Katastrophe und der Probleme, die Reaktor-Ruine zu sichern, an der Technik festhalten wolle.

Damit sollen die drastisch gestiegenen Kosten für die Einfuhr von Gas und Kohle gedämpft werden. Ein wichtiger Grund für die massiven Preisanstiege ist allerdings das extreme Gelddrucken der japanischen Zentralbank.

Die Vorgängerregierung hatte unter dem Eindruck von Fukushima noch einen Ausstieg aus der Atomkraft ins Auge gefasst und alle rund 50 Reaktoren vom Netz genommen. In Fukushima ist kürzlich die höchste jemals an einem Atomkraftwerk gemessene Radioaktivität festgestellt worden. Die Regierung verschärft die Zensur (mehr hier).


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...