Finanzen

Crash-Gefahr in China: Zinsen explodieren über Nacht

Die Zinsen für kurzfristige Kredite zwischen den Banken sind auf über 8 Prozent angestiegen. Das ist so hoch wie seit Juni nicht mehr. Die Zentralbank, die 24 Milliarden Euro in den Markt pumpen will, konnte den Markt nicht wieder beruhigen.
20.12.2013 10:19
Lesezeit: 1 min

In China wächst die Furcht vor einer Finanzkrise. Die Zinsen für kurzfristige Kredite am Geldmarkt - wo sich die Banken gegenseitig mit Liquidität eindecken - kletterten am Freitag den dritten Tag in Folge. Mit 8,1277 Prozent erreichten sie den höchsten Wert seit einem halben Jahr, als es schon einmal zu Engpässen gekommen war.

Die chinesische Zentralbank kündigte deshalb an, mehr Geld zuzuschießen. Nach Angaben der Zeitung China Business News, die der Finanzmetropole Shanghai gehört, will sie ausgewählten Banken kurzfristige Kredite in Höhe umgerechnet 24 Milliarden Euro bereitstellen.

Die Zentralbank will die Kosten für kurzfristige Kredite schrittweise steigen lassen, um spekulative Geschäfte einzudämmen. Der kräftige Anstieg der Zinsen zeigt aber, wie schwierig es ist, den Finanzmarkt dabei nicht in Schwierigkeiten zu bringen.

Die Angst vor einer Liquiditätsklemme schickte die Aktienkurse auf Talfahrt. Der Leitindex CSI 300 verlor 2,2 Prozent und schloss auf den niedrigsten Stand seit Wochen. Der Shanghaier Aktienindex verzeichnete mit 5,1 Prozent den größten Wochenverlust seit Mai 2011.

Bereits im Juni ging die Sorge vor einer Kreditklemme um. Damals stiegen die Geldmarktzinsen bis auf 11,62 Prozent. Investoren befürchten nun, dass es abermals zu einem Engpass bei der Versorgung der Banken mit Geld kommen könnte.

Die Sorgen kommen für China zur Unzeit, hat doch die US-Notenbank den Ausstieg aus ihrer extrem lockeren Geldpolitik angekündigt. Diese hatte in den vergangenen Jahren das Wachstum in den Schwellenländern angekurbelt. Nun nehmen die Sorgen zu, dass darunter auch die Konjunktur in China leiden könnte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...