Finanzen

EU-Gipfel beschließt verschärfte Jagd auf Steuerpflichtige

Lesezeit: 1 min
20.12.2013 17:30
Österreich und Luxemburg haben ihren Widerstand gegen den EU-weiten Abgleich von Bankdaten aufgegeben. Bis Anfang 2014 soll eine gemeinsame Richtlinie zur Zinsbesteuerung fertig sein. Auf Drängen Österreichs werden sich auch die Schweiz und Liechtenstein daran beteiligen.
EU-Gipfel beschließt verschärfte Jagd auf Steuerpflichtige

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Im Kampf gegen Steuerflucht wollen die Staats- und Regierungschefs der EU bis zum Frühjahr ein Maßnahmenpaket auf den Weg bringen.

Bei der Richtlinie zum Austausch von Informationen über Bankkunden sollten die Verhandlungen mit Drittstaaten beschleunigt und eine politische Lösung Anfang des Jahres gefunden werden, heißt es in der Abschlusserklärung des EU-Gipfels am Freitag in Brüssel. Die neue Richtlinie zur Besteuerung von Zinserträgen solle bis März unter Dach und Fach sein.

Österreich und Luxemburg sperrten sich lange Zeit dagegen, dass der Abgleich von Bankdaten auch in ihren Ländern greifen soll. Der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann hatte vor den Beratungen gesagt, sein Land werde den Bestimmungen nur dann zustimmen, wenn sich die Nicht-EU-Länder Schweiz und Liechtenstein an den Maßnahmen beteiligten.

Mit Blick auf die mögliche Abwanderung von Bankkunden in die Nachbarländer sagte Feymann, dass die dortigen Bankfilialen direkt hinter der österreichischen Grenze lägen.

Die EU-Staaten versuchen schon länger, den automatischen Informationsaustausch zwischen den Ländern auszuweiten. Dazu gehört das Ende der Ausnahmeregelungen für Österreich und Luxemburg, die bisher die Identität von Bankkunden aus anderen EU-Ländern deren Behörden noch nicht automatisch mitteilen.

Zudem sollen künftig nicht nur Zinserträge der lückenlosen Besteuerung in der EU unterliegen, sondern auch andere Kapitalerträge wie Dividenden. Weiteres Ziel ist die Einbeziehung möglichst vieler Drittländer wie der Schweiz.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...