Finanzen

Türkei in der Krise: Lira stürzt auf historisches Tief

Lesezeit: 1 min
28.12.2013 01:33
Der Korruptionsskandal in der Türkei erschüttert die Märkte. Nach zwei heftigen Einbrüchen binnen einer Woche fiel die Türkische Lira am Freitag auf ein historisches Tief. Die internationalen Investoren werden nervös.
Türkei in der Krise: Lira stürzt auf historisches Tief

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die türkische Währung hat am Freitag mit einem neuerlichen Tiefschlag auf den Korruptionsskandal reagiert. Die Türkische Lira rutschte auf ein neues Rekordtief von 2,1750 gegenüber dem US -Dollar. Der Aktienmarkt verzeichnete seinen schwächsten Stand in 17 Monaten. Gleichzeitig erreichte der Euro ein Allzeithoch und durchbrach erstmals die Drei-Lira-Marke.

Nicht nur die Währung, auch Aktien und Staatsanleihen stehen derzeit massiv unter Druck. Seit Tagen befindet sich die türkische Börse auf Talfahrt. Zum Wochenschluss brach der  wichtigste Aktienindex des Landes, der ISE 100 um rund vier Prozent ein. Am Mittag wurde der 61.900 Punkten gehandelt, das berichtet die türkische Zeitung Hürriyet.

Der Index stürzte bereits am Morgen auf 61.620 Zähler und erreichte damit bereits den niedrigsten Stand seit Juli 2012. Bereits am Mittwoch fiel der Index infolge der Rücktritte von drei Ministern zum Börsenschluss um fast 4,2 Prozent auf 66,096.57 Punkte. Das war der niedrigste Stand seit dem 28. August 2013. Im Vergleich zum Rekordhoch am 22. Mai mit 93.398 Punkten, ist die türkische Börse mittlerweile um ein gutes Drittel eingebrochen.

Aus Korruptionsskandal wird Machtkampf

„Die Finanzmärkte wissen, dass das  Jahr 2014 ganz im Zeichen der türkischen Politik stehen würde. Doch der eskalierende Korruptionsskandal deutet darauf hin, dass die politischen Risiken der Türkei unterbewertet wurden“, zitiert die Financial Times Nicholas Spiro, Chef von Spiro Sovereign Strategy.

Die sich zusehends verschärfende Krise versetzt Märkte und politische Beobachter in Alarmbereitschaft. Auch in Washington hat man die Lage genau auf dem Schirm. Dort ist man der Ansicht, dass eine eskalierende Krise in der Türkei zu einem „massiven Problem“ auch für die USA werden könnte. Immerhin unterstützt die Türkei entscheidend die strategischen Interessen der USA im Nahen Osten. Am Center for Strategic and International Studies in Washington spricht man schon jetzt von einer der „tiefsten politischen Krisen in der jüngeren türkischen Geschichte“. Aus einem Korruptionsskandal sei ein echter Machtkampf geworden.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...