Deutschland

Taxifahrer machen Druck: mytaxi stellt Bezahlung um

Die Fahrgast-Vermittlung mytaxi halbiert die Maximal-Gebühr für Taxifahrer. Die Fahrer sollten ursprünglich bis zu 30 Prozent ihrer Einnahmen an den Vermittler abgeben dürfen. Mytaxi hält an dem flexiblen Gebührenmodell fest, hat aber auf die Sorgen der Fahrer reagiert.
16.01.2014 00:18
Lesezeit: 1 min

Ein neues Preismodell der Handy-App mytaxi hat Proteste bei den Taxifahrern ausgelöst. Diese fürchteten, dass sie zu viel Geld an die Fahrgast-Vermittlung abgeben müssen. Mytaxi hat bereits auf die Einwände reagiert und die Maximalgebühr halbiert.

Bisher zahlen die Taxifahrer pauschal 79 Cent an den Vermittler. Ab Februar 2014 können die Taxifahrer vor der Fahrt selbst festlegen, wie viel Prozent ihrer Einnahmen sie mytaxi für die Vermittlung zahlen wollen. Je mehr die Taxifahrer von ihren Einnahmen an den Vermittler abgeben, desto eher erhalten sie Fahrgäste zugewiesen. Für die Taxi-Kunden ändert sich nichts.

Nach Bekanntwerden des neuen Preismodells kam es zu Protesten seitens der Taxifahrer. Sie fürchteten, dass sie zu viel Geld an die Fahrgast-Vermittlung abgeben müssen. Denn ursprünglich sollte der Regler bis 30 Prozent gehen. Derzeit liegt die Vermittlungsgebühr nach Angaben von mytaxi bei durchschnittlich 9 Prozent.

Mytaxi hat auf die Proteste seiner Nutzer reagiert. Der Regler soll nun von 3 bis 15 Prozent gehen. Zur Orientierung für das eigene Gebot zeigt die App den aktuellen Marktpreis an. Dieser wird anhand der Angebote der umliegenden Taxis gemessen.

Wenn gerade sehr viele Taxis gebraucht werden, reichen 3 Prozent, sodass die Taxifahrer weniger von ihren Einnahmen abgeben müssen. Das System sorgt dafür, dass Angebot und Nachfrage sich anpassen können. Die Vermittlungsgebühr ist jedoch nicht das einzige Kriterium, das über die Vergabe einer Fahrt entscheidet. Mytaxi sagt:

„Sobald eine Anfrage eintrifft, wird zunächst ausgewertet, welche Taxis im Umkreis die vom Fahrgast gewünschten Bestelloptionen (wie zum Beispiel Stammfahrer, 5-Sterne-Taxi oder Großraumtaxi) erfüllen. Danach ist die Nähe zum Kunden ausschlaggebend. Aktuell hat mytaxi eine durchschnittliche Anfahrtszeit von 3 Minuten. Daran soll das neue Preismodell nichts ändern.“

„Anschließend ist die Qualität des Fahrers entscheidend. Hier fließen die Kundenbewertungen sowie die Erfolgsquote ein. Erst anschließend beeinflusst die ausgewählte Vermittlungsgebühr die Auftragsvergabe.“

Nach wie vor müssen Taxifahrer bei mytaxi keine monatlichen Fixkosten zahlen. Fahrer zahlen nur, wenn eine Tour erfolgreich vermittelt wird.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Teilzeit boomt: Deutschland zählt zu den EU-Spitzenreitern
17.06.2025

Beschäftigte in Deutschland liegen in Sachen Teilzeit mit an der Spitze in der EU. 2024 arbeiteten hierzulande 29 Prozent der...

DWN
Panorama
Panorama Großes Bangen in Regensburg: CSD unter Bedrohungslage neu geplant
17.06.2025

Die Zahl queerfeindlicher Angriffe in Deutschland steigt. Nun ist auch der Christopher Street Day (CSD) in Regensburg von einer...

DWN
Politik
Politik Trump verlässt G7 vorzeitig: Drohende Nahost-Eskalation im Fokus
17.06.2025

Mit einem überraschenden Abgang beim G7-Gipfel wirbelt Trump das hochrangige Treffen durcheinander. Kurz nach der Abreise hinterlässt er...

DWN
Politik
Politik US-Anspruch auf Grönland: Der stille Bruch im westlichen Bündnis
17.06.2025

Die USA werfen Dänemark vor, ein schlechter Verbündeter zu sein – weil es Grönland nicht energisch genug verteidigt. Doch hinter der...

DWN
Politik
Politik Putins Ökonom mit Wall-Street-Vergangenheit: Die stille Macht des Kirill Dmitriev
17.06.2025

Vom Harvard-Absolventen zum Architekten von Putins Kriegsökonomie: Kirill Dmitriev spielt eine zentrale Rolle in Moskaus Konfrontation mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rüstungsboom und Inflation: Gefahr für die Wirtschaft oder unterschätzte Chance?
17.06.2025

Zentralbanken fürchten neue Inflationsrisiken durch Verteidigungsausgaben. Doch Produktivitätsschübe könnten den Preisdruck dämpfen...

DWN
Politik
Politik IfW-Analyse: Europa verstärkt Ukraine-Hilfe deutlich
16.06.2025

Die europäische Ukraine-Hilfe hat in den vergangenen Monaten stark zugenommen – doch nicht überall im gleichen Maß. Während die USA...

DWN
Politik
Politik Einbürgerungsantrag: Entscheidung dauert mitunter Jahre
16.06.2025

Die Entscheidung über einen Einbürgerungsantrag kann lange dauern – warum profitieren bislang nur wenige von der verkürzten Frist? Wie...