Politik

Verschuldungs-Quote: Deutsche Bank muss Bilanz schrumpfen

Großbanken sollen ihre Risiko-Geschäfte mit drei Prozent Eigenkapital absichern. So will es die EZB. Für die Deutsche Bank wird es schwer, dieses Ziel zu erreichen.
20.01.2014 11:50
Lesezeit: 1 min

Die Deutsche Bank muss zur Erfüllung ihrer maximalen Verschuldungsquote einen längeren Weg gehen. Nach den jüngsten Änderungen an den Basel-III-Kapitalregeln erhöhe sich die Berechnungsgrundlage für die Kennziffer - eine Art bereinigte Bilanzsumme - um 200 Milliarden auf 1,65 Billionen Euro, hieß es in einer Präsentation für Analysten, die die Deutsche Bank am Montag veröffentlichte. Die Bankenregulierer des Baseler Ausschusses hatten vor eine Woche in Grenzen eine Verrechnung sich entsprechender Derivate-Positionen erlaubt - aber offenbar nicht in dem Maße, wie die Deutsche Bank das erwartet hatte (mehr hier).

Sie war bisher nach den EU-Vorschriften davon ausgegangen, dass sie drei Prozent Eigenkapital für eine Bilanzsumme von 1,45 Billionen Euro werde vorhalten müssen. Auf dieser Basis kam sie zum Jahresende auf 3,1 Prozent. Um auf Dauer über der geforderten Marke von drei Prozent zu bleiben und die Leverage Ratio zu erfüllen, wollte die Bank ihre Bilanz bis Ende 2015 auf 1,33 Billionen Euro schrumpfen lassen. Dazu muss sie nun mehr leisten als gedacht - wenn die Regeln nicht noch einmal geändert werden.

Ein Einbruch im Investmentbanking, die teure Bewältigung der Altlasten aus der Finanzkrise und der Abbau der Risiken in der Bilanz: Das alles hat die Deutsche Bank im vierten Quartal tief in die roten Zahlen geführt. Die Bank bezifferte den Verlust vor Steuern in den Monaten Oktober bis Dezember am Sonntagabend auf 1,15 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum: minus 3,17). Damit blieb für das Gesamtjahr nur ein Gewinn von 2,07 Milliarden Euro (0,81)vor Steuern übrig - die Hälfte dessen, was Analysten von der Deutschen Bank erwartet hatten. Unter dem Strich standen 1,08 (0,32) Milliarden Euro.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Einigung bei historischem Schuldenpaket: Schwarz-rote Grund­ge­setz­än­de­rungen werden grün
14.03.2025

100 Milliarden Sonderschulden für die Grünen und Klimaneutralität bis 2045 im Grundgesetz: Nach zähen Verhandlungen haben Union, SPD...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Du bist mir eine Marke! Der Erfolg von 130 Jahren Falke-Socken
14.03.2025

Franz-Peter Falke leitet das Familienunternehmen im Sauerland in vierter Generation. Zwischen Wahren der Tradition und Wappnen für die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Betriebsbedingte Kündigung: Was gilt für Arbeitgeber und Arbeitnehmer?
14.03.2025

Die andauernde Wirtschaftskrise führt in Deutschland zu immer mehr Firmenpleiten und zunehmenden Stellenabbau bei Unternehmen. Damit...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla: Trump-Zölle könnten dem E-Autobauer schaden
14.03.2025

Tesla-Chef Elon Musk gilt als Trump-Unterstützer – doch sein Unternehmen schlägt Alarm. Die Strafzölle der US-Regierung könnten nicht...

DWN
Politik
Politik BSW: neues Wahlergebnis zählt 4.277 Zweitstimmen mehr - trotzdem kein Einzug in den Bundestag
14.03.2025

Das BSW scheitert final am Einzug in den Bundestag: 0,02 Prozent fehlten! Während sich an der Sitzverteilung nichts mehr ändert, treten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unser neues Magazin ist da: Gesund arbeiten und gesund leben? Die Balance auf der Kippe
14.03.2025

Unsere Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verändert. Digitalisierung, Globalisierung und die ständige...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW-Aktie: Gewinn beim Hersteller BMW sackt ab - die ganz fetten Jahre sind vorbei
14.03.2025

Nach Jahren extremer Erträge geht es für die Autohersteller gerade abwärts. Doch selbst nach den aktuellen Einbrüchen verdienen...

DWN
Politik
Politik Grüne blockieren schwarz-rotes Finanzpaket – Streit um Europas Zukunft
14.03.2025

Die Grünen stellen sich gegen das Finanzpaket von Union und SPD. Fraktionschefin Katharina Dröge fordert, Verteidigungs- und...