Deutschland

Anleger verklagen NordLB wegen Pleite von Schiffsfonds

Lesezeit: 1 min
23.01.2014 14:47
Die gut 400 Anleger fordern von der NordLB insgesamt 12 Millionen Euro Schadensersatz. Landesbank und Investoren konnten sich nicht einigen, wie die Lasten der Insolvenz aufgeteilt werden sollen. Viele Privatanleger hatten sich von den hohen Renditen und steuerlichen Vorteilen der Schiffsfonds locken lassen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Zahlreiche Anleger gehen wegen der Pleite zweier Schiffsfonds gegen die NordLB vor. Die Interessensgemeinschaft Pride fordere von der Landesbank gut eine Million Euro Schadensersatz, sagte ein Sprecher des Landgerichts Hannover am Donnerstag zu Reuters.

Die Anleger werfen der NordLB vor, die von ihnen finanzierten Schiffe „Pride of Madrid“ und „Pride of Paris“ unnötig in die Pleite geschickt zu haben. Die NordLB, die führender Kreditgeber der Schiffsfonds war, wies die Vorwürfe zurück.

Laut ManagerMagazin fordern die gut 400 Anleger von der NordLB insgesamt 12 Millionen Euro Schadensersatz. Die nun eingereichte Teilklage sei dabei nur der erste Schritt. Vom Hamburger Emissionshaus Ownership, das die Fonds aufgelegt hat, war keine Stellungnahme zu erhalten.

Vor der Finanzkrise haben sich viele Privatanleger über sogenannte KG-Fonds an der Finanzierung von Frachtern beteiligt, die lange Zeit hohe Renditen abwarfen und steuerbegünstigt waren. Als die Schifffahrt dann in eine tiefe Krise schlitterte, mussten viele Schiffsfonds, die zumeist nur ein einziges Schiff besaßen, Insolvenz anmelden.

Zahlreiche Anleger haben geklagt, weil sie beim Kauf der Papiere aus ihrer Sicht nicht ausreichend vor den Risiken gewarnt wurden. Klagen gegen die kreditgebenden Banken gibt es bisher dagegen kaum.

Die „Pride of Madrid“ und die „Pride of Paris“ fuhren für die Bremer Beluga-Gruppe, die 2011 Insolvenz anmeldete. Die NordLB und die Investoren der Schiffsfonds konnten sich in den anschließenden Restrukturierungs-Gesprächen Verhandlungskreisen zufolge nicht einigen, wie die Lasten untereinander aufgeteilt werden.

Im Frühjahr 2012 stellte die NordLB ihre Kredite deshalb fällig und die Schiffsfonds mussten Insolvenz anmelden. Anschließend wurden beide Schiffe an die Reederei Auerbach versteigert. Die Fondsinvestoren verloren dabei ihre kompletten Eigenkapitaleinlagen von 18 Millionen Euro.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...