Technologie

Google kauft sich künstliche Intelligenz

Google erwirbt die Firma DeepMind Technologies, die sich mit der Entwicklung künstlicher Intelligenz beschäftigt. Der Internet-Gigant erweitert dadurch sein eigenes Entwickler-Team und entledigt sich zugleich eines Konkurrenten.
28.01.2014 00:01
Lesezeit: 1 min

Der Technologie-Konzern Google verkündete den Kauf des Unternehmens DeepMind Technologies. Das Unternehmen aus London soll für rund 400 Millionen Dollar ins Silicon Valley verkauft worden sein. Google bestätigte zwar den Kauf, verweigerte jedoch Auskunft über die genaue Höhe des Kaufpreises.

Die Firma DeepMind Technologies entwickelt Lern-Algorithmen für Simulationen, Spiele und Online-Handel. Sie wurde von dem hochtalentierten Demis Hassabis gegründet. Hassabis meisterte Schach bereits mit 13 Jahren und beschäftigte sich sehr früh mit der Entwicklung von Computer-Spielen. Das Portal Mind Sports Olympiad bezeichnete ihn als den „wahrscheinlich besten Spieler in der Geschichte“. Später studierte Hassabis in Cambridge Neurowissenschaften und spezialisierte sich in der Programmierung von künstlicher Intelligenz (KI).

Im Jahr 2010 gründete Hassabis dann die Firma DeepMind Technologies. Er rekrutierte 50 der talentiertesten KI-Programmierer und sicherte sich mehr als 50 Millionen Dollar an Risikokapital. Prominente Geldgeber waren unter anderem der Entwickler von Skype und Kazaa, Jaan Tallinn. DeepMind galt in KI-Kreisen als „das letzte große unabhängige Unternehmen mit einem starken Fokus auf künstliche Intelligenz“ und als dirket Konkurrenz von Google, Facebook und Baidu, wie das Technologie-Blog Recode berichtet.

Gerüchten zufolge soll sich Google CEO Larry Page persönlich um den Kauf der Firma gekümmert haben. Der Internet-Gigant entledigt sich damit eines Konkurrenten und stärkt zugleich die eigene KI-Abteilung. Zudem ist der Kauf von DeepMind eine logische Erweiterung von Googles jüngsten Investitionen, die alle von Weiterentwicklungen im KI-Bereich profitieren würden.

So erwarb Google von der Firma D-Wave-Systems einen der leistungsstärksten Computer der Welt. D-Wave behauptet sogar, es handele sich dabei um den ersten Quantencomputer weltweit (mehr hier). Darüber hinaus meldete Google den Kauf der Firma Boston Dynamics. Diese ist auf die Entwicklung von Robotern spezialisiert und wurde großzügig vom Pentagon mitfinanziert (hier).

Weiterhin kaufte sich Google in das Geschäft mit dem „Internet der Dinge“ ein, in dem es die Firma Nest Labs für 3,2 Milliarden Dollar aufkaufte. Nest Labs arbeitet an einem „Zuhause mit Bewusstsein“ durch die intelligente Vernetzung von Heizungen, Thermostaten und Rauchmeldern (hier). Und schließlich arbeitet der Technologie-Konzern weiterhin fieberhaft an der Entwicklung autonomer Fahrzeuge (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Dividendenstrategie: Für wen sie sich im Aktiendepot lohnen kann
14.06.2025

Mit einer Dividendenstrategie setzen Anleger auf regelmäßige Erträge durch Aktien. Doch Ist eine Dividendenstrategie sinnvoll, wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Krisenmodus in der Industrie: Autohersteller weichen Chinas Regeln aus
14.06.2025

Weil China den Export kritischer Magnetstoffe drastisch beschränkt, geraten weltweite Lieferketten ins Wanken. Autohersteller suchen eilig...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft H&M baut Milliardenhandel mit Secondhand-Mode aus
14.06.2025

H&M will das Image der Wegwerfmode abschütteln – mit gebrauchten Designerstücken mitten im Flagshipstore. Wird ausgerechnet Fast...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Atomkraftgegner fordern Ende der Uran-Geschäfte mit Kreml
14.06.2025

Atomkraftgegner wenden sich an die Bundesregierung: Sie fordern einen Stopp russischer Uranlieferungen nach Lingen. Auch die hybride Gefahr...

DWN
Finanzen
Finanzen Teuer Wohnen in Deutschland: Rund jeder Siebte zahlt mehr als halben Monatslohn für Miete
14.06.2025

Nach der Mietzahlung ist bei manchen nicht mehr viel übrig für den Rest des Monats, zeigt eine Studie. Jedoch haben viele Menschen auch...

DWN
Technologie
Technologie Autoren fragen, ob ihre Werke für künstliche Intelligenz genutzt werden können – eine unmögliche Mission?
14.06.2025

Ein Ex-Spitzenmanager von Meta warnt: Wenn KI-Unternehmen vor jedem Training urheberrechtlich geschützte Werke lizenzieren müssten,...

DWN
Politik
Politik Datenerpressung statt Freihandel: China nutzt seltene Erden als Waffe
13.06.2025

China verlangt sensible Betriebsgeheimnisse, bevor es seltene Erden exportiert – ein klarer Machtzug im Handelskrieg. Der Westen liefert,...

DWN
Politik
Politik Deutschlands herrenlose Konten: Bundesregierung will auf Gelder von Privatkonten zugreifen
13.06.2025

Auf deutschen Bankkonten schlummern Milliarden Euro, die anscheinend niemandem gehören. Union und SPD möchten jetzt an die Ersparnisse...