Politik

Google forciert Daten-Übertragung aus Wohnungen

Lesezeit: 1 min
14.01.2014 13:50
Google investiert 3,2 Milliarden Dollar in die Kontrolle von Heizungen und Rauchmeldern. Diese internet-fähigen Haushalts-Geräte werden über Handy-Apps gesteuert. So soll ein „Zuhause mit Bewusstsein“ entstehen. Google will die gesammelten Daten nicht mit anderen Personen-Daten kombinieren.
Google forciert Daten-Übertragung aus Wohnungen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell:

Jury kürt „Sozial-Tourismus“ zum Unwort des Jahres

Google steigt ein in das Geschäft mit dem „Internet der Dinge“ ein. Herkömmliche Haushaltsgeräte werden an das Internet angeschlossen, wodurch die Funktionalität maßgeblich erweitert wird. Die Privatsphäre ist in Gefahr.

Für 3,2 Milliarden Dollar hat Google das Start-Up Nest Labs übernommen, das smarte Thermostate und Rauchalarmmelder für Wohnungen herstellt, berichtet die FT. Google-Chef Larry Page sagte: „Wir sind begeistert, großartige Erfahrungen in mehr Haushalte in mehr Ländern zu bringen und deren Träume zu erfüllen!“

Die Übernahme von Nest Labs ist ein weiterer Vorstoß in den Hardware-Bereich. Googles eigentliches Kerngeschäft ist die Online-Werbung. Zuletzt hatte der US-Konzern mit selbst fahrenden Autos (hier), Spionage-Brillen (hier), Mikrofonen in Wohnungen (hier) und Killer-Katzen (hier) experimentiert.

Das intuitive Design seiner Produkte macht Nest zu einem führenden Unternehmen beim „Internet der Dinge“. Die Idee besteht darin, eine Reihe von Geräten zu verbessern, indem sie über das Internet verbunden werden.

Co-Gründer Tony Fadell sagte, Ziel sei es, „die ungeliebten Produkte in unseren Wohnungen neu zu erfinden“. Von Beginn an sei es die Vision gewesen, ein „Zuhause mit Bewusstsein“ zu schaffen. Google werde dabei helfen, diese Vision voll umzusetzen. Das Unternehmen werde auch weiter mit Google-Konkurrent Apple zusammenarbeiten, so Fadell.

Nest Labs sagte, dass die in den Wohnungen der Kunden gesammelten Daten nicht mit den Google-Daten kombiniert werden, die aus dem Surf-Verhalten und der Nutzung des Handys stammen. „Unser Vorgehen im Hinblick auf die Privatsphäre beschränkt die Nutzung von Kunden-Information darauf, unsere Produkte und Dienstleistungen bereitzustellen und zu verbessern“, so Nest.

Frühere Apple-Mitarbeiter hatten Nest vor vier Jahren gegründet. Im Jahr 2010 beschwerte sich Apple-Chef Steve Jobs telefonisch darüber, dass Nest Labs so viele Mitarbeiter seines Unternehmens abwarb.

Das erste Gerät von Nest war ein Thermostat für 250 Dollar. Das „Thermostat für die iPhone-Generation“ überwacht die bevorzugte Temperatur des Wohnungsbesitzers und regelt die Heizung herunter, wenn der Wohnungsbesitzer das Haus verlässt.

Im vergangenen Jahr brachte Nest einen Rauchmelder für 130 Dollar auf den Markt. Dieser warnt vor einem möglichen Feuer in einer sanften, mütterlichen Stimme. Zudem schickt er eine Benachrichtigung auf das Handy, wenn seine Batterie zu Ende geht.

Beide Geräte werden mit einer Handy-App als Fernbedienung gesteuert. Dies kann auch vom anderen Ende der Welt geschehen. Nest hat weltweit bereits Hunderttausende Thermostate verkauft.

Weitere Themen

Riskante Finanzdeals: JP Morgan verklagt Berliner Verkehrsbetriebe

Machtkampf im IWF: USA wollen Aufstieg Chinas verhindern

Gerichtsurteil: IHK-Zwangsbeiträge sind rechtswidrig

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Wie die USA Europa eroberten
24.09.2023

Der Publizist Werner Rügemer äußert sich im Gespräch mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten zum Anspruch der USA, alleinige Weltmacht...

DWN
Finanzen
Finanzen Beginn einer Ent-Euroisierung? Euro-Nutzung bricht laut Swift ein
24.09.2023

Der Euro wird im internationalen Handel viel weniger verwendet. Das zeigen kürzlich erschienene Swift-Zahlen. Ökonomen sehen darin eine...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kritische Rohstoffe: Wie die EU ihre Versorgung sichern will
24.09.2023

Lernen auf die harte Tour: Pandemiebedingte Engpässe, geopolitische Veränderungen und der Krieg in der Ukraine zwingen Europa zum...

DWN
Technologie
Technologie Die politische Ökonomie der Technologie
24.09.2023

Das System der industrialisierten westlichen Welt und ihrer Machtverteilung und -ausübung unterliegt einer großen Spannung. Diese wird...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Es geht schlicht um die Neuordnung Europas
23.09.2023

Bei Friedensverhandlungen zwischen Brüssel, wo die Zentralen der EU und der NATO stehen, und Moskau geht es unweigerlich um eine...

DWN
Politik
Politik Kommunen unter Druck: Ampel ändert Strategie bei der Migration
23.09.2023

Kehrtwende in der Migrationsfrage: Die Innenministerin lehnt stationäre Grenzkontrollen nicht mehr ab, der Kanzler ist für schnellere...

DWN
Politik
Politik Arbeit unterbewertet? Das Bürgergeld 2.0: Ein visionärer Ansatz für Deutschland?
23.09.2023

Zahlt sich Arbeit noch aus? Gerade Geringverdiener behalten oft weniger im Portemonnaie als Sozialleistungsempfänger. Könnte ein...

DWN
Politik
Politik Zweifler überzeugt? Ein Jahr Giorgia Meloni
23.09.2023

Ein Jahr ist es her, dass Giorgia Meloni in Italien die Wahl gewann. Im Ausland waren die Sorgen groß, dass das EU-Gründungsmitglied weit...