Politik

Hochrangiger Umwelt-Beamter schießt Elefanten in Afrika

Lesezeit: 1 min
01.02.2014 00:09
Ein leitender Mitarbeiter des Thüringer Umwelt-Ministeriums rühmt sich auf Fotos mit einem erlegten Elefanten. Auf Staatskosten nahm er in Afrika an einer Konferenz gegen Elfenbein-Handel teil. Anschließend ging er auf Großwildjagd.
Hochrangiger Umwelt-Beamter schießt Elefanten in Afrika

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Abteilungsleiter des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Naturschutz rühmte sich bei Kollegen mit den Fotos eines von ihm erschossenen Elefanten. Der Beamte war im Dezember letzten Jahres in Botswana auf einer Konferenz gegen Elfenbeinhandel. Anschließend nahm er an einer Großwildjagd teil und erlegte dabei einen drei Tonnen schweren Elefanten.

Die Fotos, auf denen er neben dem toten Tier posiert, verschickte er per Mail an seine Kollegen. Die E-Mail wurde dann an die Landtags-Fraktion der Grünen weitergeleitet, wie die Thüringer Allgemeine berichtet. In der Mail an die Mitarbeiter hatte er den Kollegen mitgeteilt, dass sich die Strapazen der Buschjagd für seinen ersten Elefanten gelohnt hätten. In seinem Büro soll zudem ein Bild hängen, das ihn auch mit einem erlegten Löwen zeigt.

Die Grünen-Abgeordnete Anja Siegesmund fand es „geradezu grotesk“, dass sich ein Umweltbeamter einfach über das Washingtoner Artenschutzabkommen hinwegsetze. Sie forderte den Thüringer Umweltminister Reinholz auf, „zu überprüfen, ob der Abteilungsleiter in dieser Position noch tragbar wäre“.

Der Mann arbeitet seit 2010 für das Ministerium, das unter anderem auch für Artenschutz zuständig ist. Er übernahm dabei Aufgaben der Verwaltung und Fragen der grundsätzlichen strategischen Ausrichtung des Ministeriums. Der Sprecher des Umweltministeriums, Jürgen Reinholz (CDU), sagte, dass es nicht von Interesse sei, was Beamte in ihrer Freizeit täten, solange sie sich an Recht und Gesetz hielten.

Als Repräsentant des Umweltministeriums nahm Anfang Dezember in Botswana an einer Konferenz gegen Elfenbeinhandel teil. Auf dem Gipfeltreffen, die zum Teil von Deutschland mitfinanziert wurde, wurden Sofortmaßnahmen zum Schutz der afrikanischen Elefanten vor Wilderei beschlossen.

Die Regierung von Botswana gab daraufhin bekannt, ab 2014 keine touristischen Jagdlizenzen mehr zu vergeben. Dadurch ist das Jagen als Urlaubssport in Botswana nicht länger erlaubt. Im Jahr 2012 wurde WWF-Ehrenpräsident Juan Carlos dabei erwischt, wie er in Botswana an einer Elefantenjagd teilnahm, wie der Stern berichtete.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Reiseziele: So manch Überraschung im Sommerflugplan
29.03.2024

Ab Ostern tritt an den deutschen Flughäfen der neue Sommerflugplan in Kraft. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben für Sie als Leser...

DWN
Politik
Politik Vor 20 Jahren: Größte Erweiterung der Nato - eine kritische Betrachtung
29.03.2024

Am 29. März 2004 traten sieben osteuropäische Länder der Nato bei. Nicht bei allen sorgte dies für Begeisterung. Auch der russische...

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...