Politik

Frankreich droht Schweiz nach Volksabstimmung

Lesezeit: 1 min
10.02.2014 10:59
Frankreich will seine Beziehungen mit der Schweiz auf den Prüfstand stellen. Die Volksabstimmung über die EU-Personenfreizügigkeit ist nicht nach dem Geschmack der Pariser Regierung. Doch auch in der französischen Schweiz ist die Haltung zur Masseneinwanderung aus der EU mittlerweile deutlich kritischer.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Nach der Volksabstimmung zur Beschränkung der Einwanderung in der Schweiz will Frankreich das Verhältnis der EU zu dem Land auf den Prüfstand stellen. "Wir werden die Beziehungen zur Schweiz überdenken", sagte der französische Außenminister Laurent Fabius am Montag dem Sender RTL. Das Votum sei beunruhigend und habe negative Folgen für Europa und die Schweiz. Der Schweiz drohten insbesondere wirtschaftliche Nachteile. Die Volksabstimmung ist auch Thema bei einem Treffen der EU-Außenminister am Montag in Brüssel.

Am Sonntag hatten die Schweizer mit hauchdünner Mehrheit für die Initiative "Gegen Masseneinwanderung" der Schweizerischen Volkspartei (SVP) gestimmt. Sie sieht jährliche Höchstzahlen und Kontingente für die Zuwanderung von Ausländern vor. Treffen wird die Vorlage, die innerhalb von drei Jahren umgesetzt werden muss, vor allem EU-Bürger. Sie können im Rahmen eines Freizügigkeitsabkommens seit rund zehn Jahren problemlos in das Nicht-EU-Land Schweiz ziehen, wenn sie einen Arbeitsplatz haben.

Die Pariser Drohung wird realpolitisch nicht viel bewirken und ist eher eine rhetorische Volte, um sich in Frankreich gegen den Front National von Marine Le Pen abzugrenzen.

Paris dürfte eher mit Sorge auf die Romandie blicken: In der französischen Schweiz erreichte der Volksentscheid zwar keine Mehrheit, doch legen die Zahlen den Eindruck nahe, dass auch die Französisch-Schweizer die Nachteile der freien Zuzugs aus den EU-Staaten fürchten. Bisher hatte es in der Romandie stets deutlichere Ablehnungen bei EU-kritischen Abstimmungen gegeben.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Politik
Politik Telegram kooperiert jetzt mit den russischen Behörden: Sollte man den Messenger bald verlassen?
09.10.2024

Der Gründer von Telegram hatte lange Zeit nicht vor, mit Russland zusammenzuarbeiten, aber jetzt sieht die Lage anders aus. Russische...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Nahostkonflikt: Israel und libanesische Hisbollah im Eskalations-Modus - Vergeltungsschlag erwartet
09.10.2024

Auf Angriff folgt Vergeltung: Nahezu täglich beschießen sich die libanesische Hisbollah-Miliz und die israelischen Streitkräfte – ein...

DWN
Politik
Politik Kosten sparen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk: Ja, aber wie viele?
09.10.2024

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk soll Kosten senken - indem kleinere Sender gestrichen werden. Wie viel Geld genau das einspart,...

DWN
Panorama
Panorama Friedensnobelpreis 2024: Wird in diesem Jahr überhaupt ein Preisträger gekürt?
09.10.2024

30 Jahre nach der Verleihung des Friedensnobelpreises an führende Nahost-Politiker herrscht erneut Krieg in der Region. Angesichts der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stahlharte Klatsche für Habeck: Thyssenkrupp prüft Stopp seiner Anlage für grünen Stahl - schlechtes Vorbild für andere?
09.10.2024

Thyssenkrupp erwägt, den Bau seiner mit einer halben Milliarde Euro subventionierten Direktreduktionsanlage zu stoppen. Diese sollte...

DWN
Politik
Politik Bürgergeld: Habeck will Langzeitarbeitslosen Arbeit bezahlen - mit 1.000 Euro Motivationsprämie zusätzlich
08.10.2024

Ab Januar 2025 sollen Arbeitslose mit einer „Anschubfinanzierung“ von 1.000 Euro belohnt werden, wenn sie einen längerfristigen Job...

DWN
Politik
Politik AfD-Verbotsantrag? Ex-SPD-Chef Gabriel favorisiert ein anderes Vorgehen
08.10.2024

Soll der Bundestag einen AfD-Verbotsantrag vor das Bundesverfassungsgericht bringen? Die Meinungen über diesen parteiübergreifenden...

DWN
Panorama
Panorama Vor UN-Klimakonferenz: Studie präsentiert alarmierende Daten
08.10.2024

Ein Forscherteam hat 35 planetare Lebenszeichen analysiert. Über zwei Drittel dieser Daten zeigen einen besorgniserregenden Trend - es...