Politik

Falsche Profile schaden ehrlichen Facebook-Nutzern

Falsche Facebook-Profile erschweren es ehrlichen Nutzern, neue Fans zu gewinnen. Denn um ihre Spuren zu verwischen, liken die Fake-Profile auch Nutzer, die sie nicht dafür bezahlt haben. Für Besucher der ehrlichen Seite sieht es dann so aus, als wären die Fake-Likes gekauft.
13.02.2014 00:01
Lesezeit: 1 min

Das Schalten von Facebook-Werbung führt nicht immer dazu, dass man auch tatsächlich mehr Leute mit seiner Seite erreicht. Erfahrungsberichte zeigen, dass das die von Facebook gelieferten Likes tatsächlich von falschen Profilen vom anderen Ende der Welt stammen.

Wer eine Facebook-Seite betreut, kann Likes von Facebook kaufen, um die Reichweite seiner Seite zu erhöhen. Facebook empfiehlt diese Seite dann anderen Nutzern, die sich für das Thema der Seite interessieren könnten. Dabei nutzt Facebook verschiedene Informationen, welche die Nutzer über sich selbst machen.

Doch genau dieses Ziel, mehr Leute zu erreichen, wird durch das Zukaufen nicht immer erreicht, zeigen Erfahrungsberichte. Ab einer bestimmten Zahl kamen plötzlich sehr viele der neuen Likes aus Ländern wie Indien, Thailand, Pakistan und Ägypten, zitiert thenextweb.com einen Betroffenen in den USA.

Zudem hatten die neuen Facebook-Fans aus diesen Ländern unglaubwürdige Namen und Fotos. Und sie hatten nicht nur die Facebook-Seite des Betroffenen mit einem Like versehen, sondern auch tausende andere Seiten. Solche Profile werden oft monatelang nicht upgedatet oder enthalten so gut wie keine Profil-Informationen. Dennoch liken die Nutzer jeden Tag viele Facebook-Seiten.

Diese Nutzer werden allerdings nicht von Facebook selbst für das Liken bezahlt. Sie werden von anderen Firmen dafür bezahlt, deren Geschäft darin besteht, Likes zu erzeugen. Facebook-Seiten zahlen einen festen Preis für 1.000 Likes und es ist ihnen dabei egal, wer die neuen Fans sind. Nur die Masse zählt, um Besucher mit den vielen Likes zu beeindrucken.

Damit die Like-Erzeuger Facebook nicht als Spammer auffallen, liken sie aber auch andere Seiten, von denen sie nicht bezahlt werden. Und offenbar liken sie vor allem solche Seiten, die ihnen in Facebook-Anzeigen empfohlen werden.

Auf diese Weise erhalten auch ehrliche Seiten, die sich ganz legal bei Facebook Likes kaufen, Fake-Fans. Für Außenstehende sieht es dann so aus, als hätten sich diese ehrlichen Seiten einfach Fake-Likes hinzugekauft. Dabei haben sie lediglich Anzeigen über Facebook geschaltet, um echte Kunden auf sich aufmerksam zu machen.

Facebook selbst räumte bereits 2012 ein, dass 83 Millionen seiner Profile Fake sind. Die US-Investorin Janet Tavakoli sagte vor mehr als einem Jahr, dass sogar mehr als 50 Prozent aller Facebook-Profile gefälscht sein könnten (mehr hier).

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