Politik

Russen übernehmen Krim, Ukraine schickt Kriegsschiffe

Lesezeit: 1 min
01.03.2014 13:43
Die russische Schwarzmeerflotte überwacht mit Unterstützung der Krim-Regierung wichtige Gebäude in der Region. Russland wolle die angespannte Lage so stabilisieren. Die ukrainische Küstenwache reagiert und schickt Schiffe zur Verteidigung von Stützpunkten.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die russische Schwarzmeerflotte erklärte der Nachrichtenagentur RIA, gemeinsam mit den Behörden in der Teilrepublik Krim Gebäude zu bewachen. Zudem hat die russische Staatsduma Putin dazu aufgerufen, der neuen moskautreuen Regierung auf der Halbinsel Krim zu unterstützen. Die Lage müsse stabilisiert werden, so der russische Parlamentschef Sergej Naryschkinder.

Nach Angaben des russischen Außenministeriums versuchten zudem „nicht identifizierte Bewaffnete, die von Kiew gesandt wurden“, die Büros des Innenministeriums der Autonomen Teilrepublik Krim zu besetzen. Dabei seien Menschen verletzt worden. In einigen Teilen der Region waren die Telefonverbindungen unterbrochen.

Die ukrainische Küstenwache ist ebenfalls in Kampfbereitschaft versetzt worden. Die Schiffe der Grenzschützer verließen ihren Heimathafen auf der Halbinsel Krim, um die Eroberung von militärischen Stützpunkten und Schiffen zu verhindern, sagte ein Angehöriger des Grenzschutzes der Agentur Interfax.

Aus ukrainischen Militärkreisen hieß es Interfax zufolge, ein weiterer Militär-Flugplatz sei von russischen Streitkräften besetzt worden (mehr hier). Der pro-russische Regierungschef der Teilrepublik Krim, Sergej Axjonow, bat Wladimir Putin um Unterstützung. Er erklärte, die Kontrolle über die Sicherheitskräfte der Region übernommen zu haben. Angehörige der russischen Schwarzmeerflotte bewachten wichtige Gebäude der Region, bestätigte auch er. Zudem soll ein Referendum über die Zukunft der Autonomen Republik von Mai auf den 30. März vorgezogen werden.

US-Präsident Barack Obama warnte Russland vor einem Militäreinsatz in der Ukraine. Er sei sehr besorgt angesichts der Berichte über den Einsatz russischer Soldaten in dem Nachbarland, sagte er am Freitagabend (mehr hier).

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich über die Lage auf der ukrainischen Halbinsel Krim besorgt geäußert und eine Deeskalation angemahnt. Die territoriale Integrität des Landes müsse gewahrt werden, sagte Merkel am Samstag in Berlin. „Das, was wir auf der Krim erleben, das besorgt uns sehr.“ Zusammen mit anderen versuche sie in Gesprächen auch mit Russland und der neuen ukrainischen Führung, für eine friedliche Entwicklung zu werben. Zugleich lobte die Kanzlerin die politischen Reformen in Kiew, die die EU schon aus historischer Verpflichtung unterstützen müsse. „Deshalb müssen wir ihrem Ruf und Willen nach Freiheit und Demokratie alle Unterstützung geben“, sagte Merkel.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik Deutsch-australische Rüstungskooperation: Mehr als Boote und Panzer?
05.05.2024

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock befürwortet eine engere Rüstungskooperation zwischen Deutschland und Australien, da sie betont,...

DWN
Immobilien
Immobilien Die Grunderwerbssteuer: Was Sie unbedingt wissen sollten!
05.05.2024

Jeder, der in Deutschland ein Grundstück erwerben will, zahlt darauf Steuern. Vorne mit dabei: Die Grund- und Grunderwerbssteuer. Doch was...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Eli Lilly, Merck und Biontech: Deutschland behauptet sich als Pharma-Standort
05.05.2024

Mehr als 250.000 Beschäftigte sind in Deutschland allein in der Pharma-Industrie beschäftigt. Dass die Branche auch in naher Zukunft...

DWN
Finanzen
Finanzen Dispozinsen: Wie sie funktionieren und wie man sie vermeidet
05.05.2024

Dispozinsen können eine teure Überraschung für Bankkunden sein, die ihr Konto überziehen. Dieser Artikel erklärt, wie Dispozinsen...

DWN
Technologie
Technologie EU-China-Beziehung: Droht ein Handelskrieg um Elektroautos?
05.05.2024

Vor Xi Jinpings Besuch in Paris bekräftigt Deutschland seine Haltung im EU-China-Streit um E-Autos. Doch wie wird die EU reagieren?

DWN
Unternehmen
Unternehmen Europameisterschaft 2024 am Arbeitsplatz streamen: Wie weit geht Arbeitgeber-Toleranz?
05.05.2024

Die Spiele der Europameisterschaft 2024 finden zu Zeiten statt, die nicht ideal für Arbeitnehmer sind. Einige Spiele starten bereits um 15...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Handwerksbetriebe in Not: Geschäftslage trübt sich ein
05.05.2024

Die aktuelle Lage im Handwerk bleibt düster, mit einer spürbaren Verschlechterung der Geschäftslage im ersten Quartal 2024 aufgrund...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...