Die russische Schwarzmeerflotte erklärte der Nachrichtenagentur RIA, gemeinsam mit den Behörden in der Teilrepublik Krim Gebäude zu bewachen. Zudem hat die russische Staatsduma Putin dazu aufgerufen, der neuen moskautreuen Regierung auf der Halbinsel Krim zu unterstützen. Die Lage müsse stabilisiert werden, so der russische Parlamentschef Sergej Naryschkinder.
Nach Angaben des russischen Außenministeriums versuchten zudem „nicht identifizierte Bewaffnete, die von Kiew gesandt wurden“, die Büros des Innenministeriums der Autonomen Teilrepublik Krim zu besetzen. Dabei seien Menschen verletzt worden. In einigen Teilen der Region waren die Telefonverbindungen unterbrochen.
Die ukrainische Küstenwache ist ebenfalls in Kampfbereitschaft versetzt worden. Die Schiffe der Grenzschützer verließen ihren Heimathafen auf der Halbinsel Krim, um die Eroberung von militärischen Stützpunkten und Schiffen zu verhindern, sagte ein Angehöriger des Grenzschutzes der Agentur Interfax.
Aus ukrainischen Militärkreisen hieß es Interfax zufolge, ein weiterer Militär-Flugplatz sei von russischen Streitkräften besetzt worden (mehr hier). Der pro-russische Regierungschef der Teilrepublik Krim, Sergej Axjonow, bat Wladimir Putin um Unterstützung. Er erklärte, die Kontrolle über die Sicherheitskräfte der Region übernommen zu haben. Angehörige der russischen Schwarzmeerflotte bewachten wichtige Gebäude der Region, bestätigte auch er. Zudem soll ein Referendum über die Zukunft der Autonomen Republik von Mai auf den 30. März vorgezogen werden.
US-Präsident Barack Obama warnte Russland vor einem Militäreinsatz in der Ukraine. Er sei sehr besorgt angesichts der Berichte über den Einsatz russischer Soldaten in dem Nachbarland, sagte er am Freitagabend (mehr hier).
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich über die Lage auf der ukrainischen Halbinsel Krim besorgt geäußert und eine Deeskalation angemahnt. Die territoriale Integrität des Landes müsse gewahrt werden, sagte Merkel am Samstag in Berlin. „Das, was wir auf der Krim erleben, das besorgt uns sehr.“ Zusammen mit anderen versuche sie in Gesprächen auch mit Russland und der neuen ukrainischen Führung, für eine friedliche Entwicklung zu werben. Zugleich lobte die Kanzlerin die politischen Reformen in Kiew, die die EU schon aus historischer Verpflichtung unterstützen müsse. „Deshalb müssen wir ihrem Ruf und Willen nach Freiheit und Demokratie alle Unterstützung geben“, sagte Merkel.