Finanzen

Weltbank sieht Kapitalflucht aus Russland

Wenn der Ukraine-Konflikt eskaliert, könnten Investoren in diesem Jahr bis zu 150 Milliarden Dollar aus Russland abziehen, so eine Prognose der Weltbank. Selbst im Fall einer Beruhigung stehe Russland vor Kapitalabfluss, einer schwachen Konjunktur und hoher Inflation.
26.03.2014 13:04
Lesezeit: 1 min

Kapitalabfluss, Rezession, hohe Inflation: Die Krim-Krise kommt Russland nach einer Prognose der Weltbank teuer zu stehen.

Selbst im Fall einer Beruhigung dürften Investoren in diesem Jahr bis zu 85 Milliarden Dollar aus dem Schwellenland abziehen, sagte die Russland-Expertin der Weltbank, Birgit Hansl, am Mittwoch in Moskau. Bei einer weiteren Eskalation könne sich die Summe auf bis zu 150 Milliarden Dollar erhöhen.

Dem Finanzministerium in Moskau zufolge haben Anleger allein im ersten Quartal etwa 70 Milliarden Dollar abgezogen.

Das russische BIP könne in diesem Jahr um bis zu 1,8 Prozent schrumpfen, hieß es in der am Mittwoch veröffentlichten Prognose der Weltbank. Beruhige sich die Lage wieder, sei noch ein Plus von 1,1 Prozent drin - halb so viel wie noch im Dezember erwartet.

„Wir gehen davon aus, dass die politischen Risiken vorerst hoch bleiben. “, so die Weltbank. „Wenn der Russland-Ukraine-Konflikt eskaliert, könnte die Unsicherheit angesichts drohender Sanktionen aus dem Westen und der russischen Reaktion darauf steigen.“

Wegen des Kursverfalls des Rubels müssen sich die Verbraucher auch auf eine höhere Inflation einstellen, weil die schwache Währung Importe verteuert. Die Inflationsrate werde in diesem Jahr bei 5,5 Prozent liegen, so die Weltbank.

Die russische Zentralbank will sie zwischen 4,0 und 5,0 Prozent halten. Nach Reuters-Berechnungen hat die Zentralbank allein im März bislang 24 Milliarden Dollar zur Stützung des Rubels ausgegeben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Saab-Aktie: Neue Drohnenkiller-Rakete Nimbrix soll den Markt revolutionieren
31.08.2025

Saab hat eine neue Waffe entwickelt, die Drohnen und ganze Schwärme zerstören soll. Mit dem Projekt „Nimbrix“ hofft der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zwischen Stagnation und Rezession: Was es konkret heißt, dass die deutsche Wirtschaft schrumpft
31.08.2025

Deutschlands Wirtschaft steckt weiter fest: Das Bruttoinlandsprodukt schrumpft stärker als erwartet, die Rezession dauert an. Während...

DWN
Immobilien
Immobilien House Flipping: Wie Sie mit sanierungsbedürftigen Objekten Geld machen können
31.08.2025

Der USA-Trend findet auch hierzulande immer mehr Anklang: Beim House Flipping geht es darum, möglichst günstig Immobilien zu erwerben,...

DWN
Technologie
Technologie Fachkräftemangel? Roboter bauen schon heute Häuser – schneller, günstiger, sicherer
31.08.2025

Die Baustelle der Zukunft: Roboter, Drohnen und autonome Helfer übernehmen Aufgaben rund um den Bau – präzise, effizient und 24 Stunden...

DWN
Politik
Politik Was will Trump, der „amerikanische Erdogan“?
31.08.2025

Donald Trump greift die Fed und Amerikas Institutionen frontal an – mit Folgen, die weit über die USA hinausreichen. Droht Europa ein...

DWN
Politik
Politik Trump-Krise: Rebellion im Herzen der MAGA-Bewegung
31.08.2025

Donald Trump sieht sich mit der größten internen Rebellion seiner Amtszeit konfrontiert. Der Epstein-Skandal droht, seine Machtbasis in...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienerwerb: Umfrage offenbart Wissenslücken beim Immobilienkauf
31.08.2025

Der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung kann schnell Hunderttausende Euro kosten, doch viele Menschen kennen wichtige Bedingungen nicht....

DWN
Finanzen
Finanzen Polen setzt auf Atomenergie: Orlen verspricht den Bau des ersten SMR-Reaktor Europas
31.08.2025

Polen baut Europas ersten Small Modular Reactor (SMR) vom Typ BWRX-300. Während Warschau auf Kernkraft setzt, könnte Deutschland bald...