Politik

Brüssel will mit Steuergeldern EU-Staatsfunk aufbauen

Lesezeit: 1 min
02.04.2014 00:17
Brüssel will an der „Darstellung der EU und ihrer Werte“ in der Öffentlichkeit arbeiten. Geplant ist das mit einem „unabhängigen europäischen Rundfunk“. Finanziert wird der Super-Staatsfunk von den europäischen Steuerzahlern.
Brüssel will mit Steuergeldern EU-Staatsfunk aufbauen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Kurz vor der EU-Wahl beschäftigt sich Brüssel mit seiner Außendarstellung. Um sich besser zu präsentieren, soll ein internationaler europäischer Rundfunk etabliert werden. Dieser europäische Staatsfunk soll zusätzlich zu den öffentlich-rechtlichen Sendern in Europa positioniert werden - obwohl die Steuerzahler für die staatlichen Sender bereits in den meisten Nationen Zwangsgebühren zu entrichten haben.

Der Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten empfiehlt Rat, Kommission und Auswärtigen Dienst ein „spezifisches Konzept“ für die Rundfunkberichterstattung in Europa festzulegen.

Mit einem „unabhängigen“ europäischen Rundfunk sollen der weltweiten Öffentlichkeit eine „gemeinsame Vorstellung von den in den EU-Verträgen verankerten Werten, wie etwa Menschenrechte und Grundfreiheiten einschließlich Meinungsfreiheit“, vermittelt werden.

Finanziert werden soll das Projekt über EU-Gelder. Bestimmte Sendeanstalten sollen mit „für die Außenhilfe bestimmten EU-Finanzmitteln“ gefördert werden. Allerdings nur, wenn sie „journalistische Unabhängigkeit, Sorgfalt und Ausgewogenheit bereits in höchstem Maße achten und in ihrer Arbeit wahren“.

Diese Aufgabe soll Euronews  übernehmen, denn mit seinem Netzwerk aus nationalen Sendeanstalten sei die Anstalt „ein wichtigen Player in der Medienlandschaft“.

Mit ihrer Imagekorrektur will die EU vor allem Drittländer erreichen. Doch nur, wenn sie sich an die von Brüssel auferlegten Spielreglen halten. Denn um gegen Beschränkungen der Medienfreiheit systematisch vorzugehen, ist „zügig zu reagieren, wenn Satellitensignale europäischer Medien, die international senden, in Drittländern gestört werden und wenn Regierungen von Drittländern die Übertragung europäischer Sender einstellen.“

Zudem will sich Brüssel an der „Ausbildung künftiger europäischer und außereuropäischer Spitzenjournalisten“ beteiligen. Sie sollen nicht scheuen, „ernste Fragen aufzugreifen und den objektiven Sachverhalt unter vielfältigen Blickwinkeln darzustellen“.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Die neuen, elektrifizierten Honda-Modelle

Komfort, Leistung und elektrische Antriebe – das gibt es alles mit den brandneuen Honda-Modellen als E-Auto, Plug-in-Hybrid und...

DWN
Politik
Politik Neuer Pisa-Schock: Deutschland wird nach unten durchgereicht - Leistungen so schlecht wie nie zuvor
05.12.2023

Die neuesten Ergebnisse der Pisa-Bildungsstudie zeigen: aus dem einstigen Land der Dichter und Denker ist ein ernster Problemfall geworden.

DWN
Politik
Politik Bundesumweltamt will Auto-Fahrer für Haushaltskrise zahlen lassen
05.12.2023

Die Ampel kann ihre Haushaltskrise sofort beheben, wenn sie verschiedene Subventionen für den Automobilsektor abschafft, sagt...

DWN
Politik
Politik Reifenhersteller Michelin schließt deutsche Werke
05.12.2023

Nachdem bereits der Konkurrent Goodyear Werksschließungen angekündigt hatte, folgt jetzt Michelin. In Deutschlands Autobranche schlägt...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis steigt auf Rekordhoch, Kurssprung für Bitcoin
04.12.2023

Der Goldpreis in Dollar stieg am Montag so hoch wie niemals zuvor. Und auch Bitcoin hat seine Rally mit einem massiven Sprung fortgesetzt....

DWN
Immobilien
Immobilien Strandimmobilien: Eine attraktive Investmentchance?
05.12.2023

Wenn der Sommer wieder in Sicht ist, könnte der Kauf eine Strandimmobilie als Investment verlockend sein. Doch Interessenten müssen gut...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Wirtschaft erwartet Schlimmes
04.12.2023

Die deutsche Wirtschaft rechnet laut IW-Umfrage auch im kommenden Jahr nicht mit einem Aufschwung. IW-Konjunkturchef Michael Grömling...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Arbeitsverträge: Rechtssicherheit und Mitarbeiterbindung im Fokus
05.12.2023

In diesem Artikel erklären wir die unterschiedlichen Arten von Arbeitsverträgen, was enthalten sein muss und was Unternehmen beim...

DWN
Politik
Politik ZEW-Präsident: Haushaltskrise ist Einschnitt für Konjunktur
04.12.2023

"Der deutschen Wirtschaft geht es nicht gut", sagt ZEW-Präsident Achim Wambach. Und die aktuelle Haushaltskrise sei nun "sozusagen noch...