Politik

China: Regierung schickt Bau-Unternehmen in die Pleite

Ein chinesischer Bau-Konzern muss seine Anleihe platzen lassen. Bislang wurden die Firmen mit Staatsgarantien vor dem Bankrott geschützt. Doch nun lässt die chinesische Regierung zum zweiten Mal innerhalb von kürzester Zeit ein Unternehmen Pleite gehen.
02.04.2014 00:17
Lesezeit: 1 min

In China mehren sich die Anzeichen für eine drohende Pleitewelle unter den hoch verschuldeten Unternehmen des Landes. Einem Medienbericht zufolge platzte in der Volksrepublik binnen weniger Wochen bereits eine zweite Firmenanleihe: Der Baumaterial-Produzent Xuzhou Zhongsen Tonghao New Board konnte seine Zinsen auf einen umgerechnet gut 21 Millionen Euro (180 Millionen Yuan) schweren Bond nicht bezahlen, wie die Zeitung 21st Century Business Herald berichtete.

Anfang März konnte der Solarhersteller Chaori Solar Energy Science and Technology seine Zinszahlungen nicht mehr bedienen (mehr hier). Dies führte zu Verunsicherung an den Börsen (hier). Schließlich war der Staat strauchelnden Unternehmen bisher immer zu Hilfe geeilt. Zudem ist Chinas Industrie-Produktion weiter rückläufig. Investoren hoffen auf ein erneutes Eingreifen der chinesischen Notenbank, um die Krise einzudämmen (hier).

Nach Einschätzung von Experten können sich China-Anleger offensichtlich nicht mehr darauf verlassen, dass auch riskantere Anleihen mit einer impliziten Staatsgarantie geschützt sind. Nach dem Platzen der ersten Anleihe erklärte die Führung in Peking, dass weitere Ausfälle schwer zu verhindern seien.

Der zweite Fall dürfte die Angst der Behörden vor den Risiken sogenannter Zombie-Firmen weiter schüren. Solche Konzerne werden künstlich am Leben gehalten mit Krediten, die schließlich nur noch der Finanzierung explodierender Unternehmensschulden dienen. Die hohe Verschuldung gilt als massives Risiko für die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Misserfolg bei Putins Wirtschaftsforum in St. Petersburg: Die marode Kriegswirtschaft interessiert kaum jemanden
23.06.2025

Das Wirtschaftsforum in St. Petersburg sollte Russlands wirtschaftliche Stärke demonstrieren. Stattdessen offenbarte es die dramatische...

DWN
Politik
Politik Zwangslizenzen: EU hebelt den Patentschutz im Namen der Sicherheit aus
23.06.2025

Die EU will künftig zentral über die Vergabe von Zwangslizenzen entscheiden – ein tiefer Eingriff in das Patentrecht, der die...

DWN
Technologie
Technologie Umfrage: Zwei Drittel für europäischen Atom-Schutzschirm
23.06.2025

Eine Forsa-Umfrage zeigt, dass eine deutliche Mehrheit der Deutschen den Aufbau eines europäischen nuklearen Schutzschildes befürworten....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Internationale Anleger kehren der Wall Street den Rücken
23.06.2025

Ölpreise steigen, geopolitische Risiken nehmen zu – und Europas Aktienmärkte wirken plötzlich attraktiv. Während die US-Börsen ins...

DWN
Politik
Politik Personalmangel im öffentlichen Dienst - DGB fordert mehr Personal
23.06.2025

Milliardeninvestitionen sollen in Deutschland die Konjunktur ankurbeln. Doch Personalmangel in Behörden könnte den ehrgeizigen Plänen...

DWN
Politik
Politik Iran-Israel-Krieg: Internet überflutet mit Desinformation
23.06.2025

Falsche Videos, manipulierte Bilder, inszenierte Explosionen: Der Konflikt zwischen Iran und Israel spielt sich längst auch im Netz ab –...

DWN
Politik
Politik Aus Angst vor Trump: China lässt den Iran im Stich
23.06.2025

Chinas harsche Kritik an den US-Angriffen auf Iran täuscht über Pekings wahres Kalkül hinweg. Im Hintergrund geht es um knallharte...

DWN
Politik
Politik US-Angriff auf den Iran: Die Märkte bleiben erstaunlich ruhig
23.06.2025

Trotz der Angriffe auf iranische Atomanlagen bleiben die globalen Märkte ruhig. Doch die Straße von Hormus bleibt ein geopolitischer...