Politik

Polen: Regierung profitiert von Ukraine-Krise

Lesezeit: 1 min
09.04.2014 00:17
Mit seiner harten Haltung gegenüber Russland kann der polnische Premier punkten. Seine Partei holt in den Umfragen zur EU-Wahl deutlich auf. Die Opposition wirft Tusk vor, er erschrecke die Wähler mit Kriegsdrohungen.
Polen: Regierung profitiert von Ukraine-Krise

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die Partei von Donald Tusk hat sich auf grobe Verluste bei der Europawahl eingestellt. Durch die Krise in der Ukraine liegt die Partei des polnischen Premiers in den Umfragen wieder ganz vorne. 27 Prozent der Polen sagen, dass sie für Tusks (PO) stimmen würden und 26 Prozent für Recht und Gerechtigkeit (PiS) stimmen würde.

Dies ist eine signifikante Veränderung. Mehr als ein Jahr las die PiS des ehemaligen Ministerpräsidenten Jaroslaw Kaczynski zwischen fünf und sieben Prozentpunkte vor der Regierungspartei von Tusk, so EUObserver.

Die Unzufriedenheit der Wähler wuchs in den vergangenen sechs Jahren, seit Tusk im Amt ist. Allein im vergangenen Jahr stieg die Arbeitslosigkeit stieg auf mehr als 14 Prozent.

Die Krise in der Ukraine und die starke Reaktion der Regierung änderten sich die Umfragewerte. Als die Spannungen im Februar wuchsen, reiste Donald Tusk durch Europa und traf sich mit elf Staats-und Regierungschefs der EU- Mitgliedsstaaten. Der polnische Außenminister spielte gemeinsam mit seinem deutschen und französischen Kollegen eine Schlüsselrolle bei der Machtablöse in Kiew.

„Das wird keine Wahl über die Banken-Union oder wer mehr Geld in der EU bekommt“, so Tusk auf dem Parteitag. „Es geht um den Kern der europäischen Geschichte. Wir werden entscheiden, ob Europa überleben wird.“

Die PiS versuchte die Kampagne wieder auf die Innenpolitik zu lenken, allerdings ohne Erfolg.

Die Opposition wirft Tusk vor, er erschrecke die Wähler mit Kriegsdrohungen. In einer seiner Reden sagte Tusk, er wisse nicht „ob die Kinder im Herbst noch zur Schule gehen können.“

„Niemand ging bisher so weit, die Polen so zu erschrecken“, sagte Leszek Miller, der Führer der linken SLD , die in den Umfragen mit zehn Prozent auf dem dritten Platz liegt.

„Die echten Probleme in Europa liegen woanders“, etwa die hohe Arbeitslosigkeit, das Fehlen von Perspektiven für junge Menschen, wachsende Armut und eine steigende EU-Skepsis, so Miller.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...