Politik

Bewaffnete besetzen Regierungsgebäude in Ost-Ukraine

Lesezeit: 1 min
12.04.2014 16:51
Pro-russische Bewaffnete haben im Osten der Ukraine ein Regierungsgebäude besetzt, so der ukrainische Innenminister Awakow. Sie erbeuteten dabei angeblich hunderte Waffen. Awakow kündigte eine harte Reaktion auf die Besetzung an.
Bewaffnete besetzen Regierungsgebäude in Ost-Ukraine

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Im Osten der Ukraine haben Bewaffnete ein weiteres Behördengebäude besetzt. Wie Innenminister Arsen Awakow am Samstag mitteilte, brachten mehrere Männer in Tarnuniformen eine Polizeidirektion in Slawiansk in der Region Donezk in ihre Gewalt. Er kündigte eine harte Reaktion von Seiten des Staates an. Nach Angaben der Polizei konnten die Besetzer mehrere hundert Waffen in ihre Gewalt bringen.

In Slawjansk brachten rund 20 mit Pistolen und Gewehren bewaffnete Männer Polizeiangaben zufolge rund 400 Handfeuerwaffen und automatische Gewehre in ihre Gewalt und verteilten diese an ihre Anhänger. Vor dem Präsidium versammelten sich Hunderte Einwohner der Stadt. Einige von ihnen bauten Barrikaden aus Autoreifen. Innenminister Arsen Awakow kündigte eine harte Reaktion des Staates an. Es gebe einen Unterschied zwischen Demonstranten und Terroristen, erklärte Awakow auf Facebook.

Pro-russische Demonstranten halten bereits in mehreren ostukrainischen Städten Regierungsgebäude besetzt, darunter Lugansk, Charkiw und Donezk. In Donezk hatten die pro-russischen Demonstranten die „Volksrepublik Donezk“ ausgerufen (mehr hier). Sie fordern ein Referendum über eine Abspaltung der Region, in der viele russisch-stämmige Bürger leben. Die ukrainische Übergangsregierung kündigte an, den Konflikt innerhalb von 48 Stunden lösen zu wollen, notfalls mit dem Einsatz von Gewalt (hier).

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte am Freitag erklärt, sein Land wolle, dass die Ukraine innerhalb ihrer Grenzen als Ganzes erhalten bleibe. Die Eingliederung weiterer Landesteile der Ukraine sei nicht im Interesse Russlands. Dennoch warnte Russland die Ukraine davor, Gewalt gegen die Protestler einzusetzen. Dies sei „inakzeptabel“, so Lawrow. Russland hatte zuvor angesichts der Ausschreitungen in der Ostukraine vor einem Bürgerkrieg gewarnt (hier).

Der ukrainische Premier Jazenjuk machte bei einem Besuch im Osten des Landes Zugeständnisse an die pro-russischen Demonstranten. So sollen die regionalen Administrationen nicht länger von der Regierung in Kiew ernannt werden. Darüber hinaus sagte Jazenjuk, er werde sich im ukrainischen Parlament für Referenden auf lokaler Ebene stark machen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Störung bei Flugsicherung - schon wieder: Flugausfälle und Verspätungen an deutschen Flughäfen
04.10.2024

Eine Störung bei der Deutschen Flugsicherung hat erneut zu massiven Verzögerungen und Flugausfällen geführt. Besonders betroffen war...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Abwanderung nach Osteuropa: Zughersteller Alstom schließt Werk im sächsischen Görlitz
04.10.2024

Die Abwanderung der Industrie geht weiter: Der französische Zugbauer Alstom kündigt die Werk-Schließung an und verlässt Deutschland...

DWN
Politik
Politik EU-Mitgliedstaaten ermöglichen Auto-Zölle gegen China
04.10.2024

Die EU hat den Weg für Auto-Zölle gegen China geebnet, trotz Bedenken aus Deutschland. Es fand sich keine Mehrheit der EU-Staaten gegen...

DWN
Politik
Politik Bürgergeld: Auswirkungen der höheren Ausländerquote
04.10.2024

Die Anzahl der ausländischen Bürgergeldempfänger ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen und erreichte zuletzt 2,7 Millionen....

DWN
Finanzen
Finanzen Versicherungspflichtgrenze: Wen trifft die Steigerung im Jahr 2025 und wer profitiert?
04.10.2024

Ab 2025 wird der Wechsel in die private Krankenversicherung deutlich schwieriger – die Versicherungspflichtgrenze steigt auf 73.800 Euro....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft EU-Autozölle gegen China: Scholz entscheidet gegen Strafmaßnahmen auf chinesische Elektroautos
04.10.2024

Nach Differenzen innerhalb der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP bezüglich der Frage nach EU-Autozöllen auf Elektroautos aus...

DWN
Politik
Politik Wieder heftige israelische Luftangriffe in Beirut
04.10.2024

Die libanesische Metropole Beirut wurde in der Nacht erneut von schweren Luftangriffen des israelischen Militärs getroffen. Berichten...

DWN
Politik
Politik Baerbock fordert stärkere EU-Regeln gegen „Fake News“ - zum Schutz der Demokratie
04.10.2024

Außenministerin Baerbock fordert die EU-Kommission auf, neue Regeln im Umgang mit „Desinformationen“ in den sozialen Netzwerken zu...