Politik

EU fordert höhere Militär-Budgets in Europa

Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton sieht die Ukraine-Krise als Weckruf für eine stärkere Aufrüstung in Europa. Die EU-Staaten müssten ihre Ausgaben erhöhen, ihre Streitkräfte zusammenlegen und besser aufeinander abstimmen.
17.04.2014 00:24
Lesezeit: 1 min

Bei einem Treffen der EU-Verteidigungsminister in Luxemburg warben führende EU-Politiker und Militärchefs für höhere Rüstungsausgaben in Europa. Darüber hinaus müssten die EU-Staaten und die Nato enger zusammenarbeiten, um auf zukünftige Bedrohungen vorbereitet zu sein.

Auch die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton forderte eine engere Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten in Sicherheitsfragen und eine Aufrüstung der Streitkräfte, wie EUobserver berichtet.

„Wenn die Ukraine kein Auslöser ist, um sich ernsthaft mit [Militär-]Ausgaben, Zusammenlegung, Mitbenutzung und intelligenter Verteidigung auseinanderzusetzen, was brauchen wir dann noch, um damit anzufangen?“, so Ashton im Rahmen des Luxemburg Treffens zu den EU-Verteidigungsministern.

„Wir hatten jetzt 70 Jahre Frieden in Europa, aber wir sehen, dass die Machtpolitik mit aller Gewalt zurückkehrt. Es ist also ein Weckruf und wir müssen uns ernsthaft mit Verteidigung beschäftigen“, sagte Maciej Popowski, Vizepräsident des Europäischen Auswärtigen Dienst (EAD).

Der Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen nahm ebenfalls an der Konferenz teil.

„Wir müssen stärker gemeinsam trainieren und uns koordinieren, zum Beispiel die Nato Response Force (NRF) und die EU Streitkräfte, damit wir bereit sind für das was die Zukunft bringt“, so Rasmussen. Die NRF wurde auf Anregung vom ehemaligen US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld im Jahr 2002 gegründet, um der Nato ein schnelles und weltweites Eingreifen zu ermöglichen.

Angesichts der Ukraine-Krise zieht die Nato verstärkt Truppen im Osten Europas zusammen (mehr hier). Zudem befinden sich US-Kriegsschiffe im Schwarzen Meer (hier). Die Nato reagiere damit auf die angespannte Lage in der Ostukraine, so Rasmussen.

Die Übergangsregierung in Kiew hat die Streitkräfte im Inland mobilisiert, nachdem pro-russische Separatisten Regierungsgebäude besetzt hatten (hier). Einige ukrainische Soldaten sind allerdings bereits zu den Separatisten übergelaufen (hier).

Die USA verteidigten den Schritt als angemessen und spielten die Warnungen Russlands herunter, das die Ukraine kurz vor einem Bürgerkrieg stehe.

„Das ist wohl kaum ein Bürgerkrieg. Das ist lediglich die Wiederherstellung von Ruhe und Frieden im eigenen Land“, so eine Sprecherin der US-Regierung.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...