Politik

Österreich kippt Spar-Paket für Schulen: Mehr Verwaltung statt Lehrer

Die österreichische Bildungsministerin hat dem Druck der Öffentlichkeit nachgegeben. Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek wird alle bisherigen Verordnungen zum Sparen an Schulen widerrufen. Statt dessen will die Regierung nun 600 neue Stellen in der Verwaltung schaffen.
18.04.2014 17:38
Lesezeit: 1 min

Österreichs Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) hat nach Kritik auch aus den eigenen Reihen ihre Sparpläne für die Schulen in Österreich widerrufen. Sie sagte der Kleinen Zeitung: "Ich mische die Karten neu und werde alle Verordnungen zurücknehmen", so die Ministerin. Die Sparvorgabe in ihrem Ressort bleibt mit 57 Millionen Euro 2014 und 60 Millionen 2015 aber unverändert.

Die österreichischen Bundesregierung muss wegen des Hypo Alpe Adria-Debakels sparen. Doch die 1 Prozent Einsparungen im Bildungsbereich führten in Österreich zu einem regelrechten Volksaufstand. Eltern, Schüler und Gewerkschaften liefen gegen die geplante Zusammenlegungen von Schulklassen Sturm. Vor allem aber aus den Bundesländern kam Widerstand.

Doch die nunmehrige Kehrtwende endet im Chaos. Die Kleine Zeitung berichtet, dass die Bundesregierung nun statt zu sparen auf einmal neue Stellen schaffen will - in der Verwaltung:

"Nach den roten Kritikern der vergangenen Tage rückte am Freitag zur Belohnung fast die gesamte SPÖ-Spitze zur Unterstützung Heinisch-Hoseks aus. Beamtenminister Josef Ostermayer kündigte an, den Aufnahmestopp für administratives Unterstützungspersonal an den Schulen wie etwa Schulwarte und Sekretärinnen ab 2015 aufzuheben.

Bis 2018 sollen 600 zusätzliche Planstellen für Supportkräfte zur Verfügung stehen, 120 davon erstmals zur IT-Betreuung."

Das ist eine Farce: Um diese Posten war es in der Diskussion nicht gegangen. Die Erregung war ausschließlich dadurch entstanden, weil die Ministerin angekündigt hatte, in bestimmten Hauptfächern den geteilten Unterricht nicht aufrechterhalten zu wollen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Digitaler Produktpass: Was die EU plant und was das für Firmen bedeutet
23.04.2025

Die Europäische Union will Ressourcen schonen und Emissionen und Abfälle reduzieren. Dafür plant sie den sogenannten digitalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Bierbrauer in der Krise
23.04.2025

Eigentlich feiern die Brauer am 23. April den Tag des deutschen Bieres. Doch auch in diesem Jahr sind die Perspektiven der Branche eher...

DWN
Politik
Politik Spar- und Investitionsunion: Brüssel will die unsichtbare Zollmauer einreißen – und den Finanzsektor revolutionieren
23.04.2025

Brüssels stille Revolution: Wie Kommissarin Albuquerque den europäischen Finanzmarkt neu ordnen will – und dabei an den Grundfesten der...

DWN
Politik
Politik Putins Frontstopp: Moskaus neues Angebot könnte Trump in die Falle locken
23.04.2025

Putins überraschende Gesprächsbereitschaft trifft auf strategisches Kalkül in Washington – der Westen steht vor einer geopolitischen...

DWN
Politik
Politik Bye bye, Washington: Elon Musk will erstmal Tesla retten
23.04.2025

Elon Musk zieht sich zunehmend aus Washington zurück – und verspricht dafür Millionen autonomer Teslas. Doch die Zweifel an seiner...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China in der Zwickmühle: Handelskrieg trifft Arbeitsmarkt – Millionen Jobs in Gefahr
23.04.2025

Die chinesische Wirtschaft wächst – zumindest auf dem Papier. Doch der Schein trügt. Hinter den offiziellen Zahlen verbirgt sich ein...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Zölle treffen Chinas digitale Angriffsstrategie ins Mark: Temu und Shein vor Rückzug aus dem US-Markt
23.04.2025

US-Zölle beenden Chinas E-Commerce-Expansion – Temu und Shein geraten ins Wanken, Europas Märkte droht eine neue Importwelle.

DWN
Panorama
Panorama Frankreich: Luxusimmobilien machen das Land zum neuen Hotspot der Superreichen
23.04.2025

Frankreich, einst als Kulturnation verehrt, wird nun zunehmend zum globalen Epizentrum des Luxuskapitals. Wie aus dem aktuellen Bericht von...