Politik

Frankreich warnt: Euro ist zu stark

Die europäische Gemeinschaftswährung Euro ist nach Ansicht von Frankreichs Ministerpräsident Manuel Valls zu stark. Das Land belasten massive Schulden, hohe Arbeitslosigkeit und der Niedergang der heimischen Industrie.
05.05.2014 00:16
Lesezeit: 1 min

Die europäische Gemeinschaftswährung Euro ist nach Ansicht von Frankreichs Ministerpräsident Manuel Valls zu stark. „Wir brauchen einen deutlichen Wandel, der unsere Geldpolitik zu einem Instrument für Wachstum und Arbeitsplätze macht, ein Instrument, das den Menschen dient“, sagte Valls am Samstag auf einer Veranstaltung junger Sozialisten bei Paris. Bereits am Dienstag hatte Valls vor dem Parlament in Paris die EU aufgefordert, das Wirtschaftswachstum zu fördern.

Frankreichs Präsident Francois Hollande hat in der Hoffnung auf eine anziehende Konjunktur Steuersenkungen in Aussicht gestellt. Die Reformanstrengungen seien zwar noch nicht vorüber, aber die wirtschaftliche Erholung komme nun, sagte der Sozialist der Sonntagszeitung Journal du Dimanche. Diese Phase werde zu einem kräftigen Wachstum, besserer Wettbewerbsfähigkeit und einer Stärkung der Kaufkraft über niedrigere Steuern führen. „Wir haben nun die zweite Phase meiner Amtszeit begonnen“, sagte Hollande, dessen Umfrage-Werte auf ein Rekordtief gefallen sind. Vor seiner Wahl im Mai 2012 hatte er angekündigt, sich zunächst auf die Sanierung der Staatsfinanzen zu konzentrieren, bevor dann die Kaufkraft der Privathaushalte gestärkt werden solle.

Frankreich gilt als eines der Sorgenkinder in der Euro-Zone. Der nach Deutschland zweitgrößten Volkswirtschaft der Währungsgemeinschaft machen eine Konjunkturflaute, massive Schulden, hohe Arbeitslosigkeit und der Niedergang der heimischen Industrie zu schaffen. Die Regierung will bis 2017 rund 50 Milliarden Euro einsparen und trifft damit auf scharfe Kritik der Gewerkschaften. Hollande ist schon jetzt der unbeliebteste Präsident Frankreichs. Bei der Kommunalwahl Ende März straften die Franzosen ihn und seine Sozialisten ab.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

DWN
Politik
Politik Kommt die Senkung der Stromsteuer für alle? Bundesregierung droht Dämpfer im Bundesrat
09.07.2025

An der Entscheidung der Bundesregierung, die Stromsteuer nicht – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – auch für alle Bürger und...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Goldreserven: Hoher Goldpreis, explodierende Staatsschulden – sollte die Bundesbank Gold zu Geld machen?
09.07.2025

Rekordschulden, Rekordausgaben: Der Bundeshaushalt steuert unter der schwarz-roten Regierung bis 2029 auf ein 850 Milliarden Euro schweres...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OPEC+ erhöht Förderung deutlich – Ölpreise unter Druck
09.07.2025

Die OPEC+ überrascht mit einer weit stärkeren Förderausweitung als erwartet – mit möglichen Folgen für die Weltwirtschaft,...

DWN
Technologie
Technologie Rekordfahrt auf Strom: Lucid überquert Alpen – E-Auto schafft 1205 Kilometer
09.07.2025

Ein neuer Reichweitenrekord zeigt, wie leistungsfähig moderne Elektroautos inzwischen sind: Ein Fahrzeug des US-Herstellers Lucid hat mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grünes Image unter Druck: EU plant strengere Regeln für Umweltwerbung
09.07.2025

Begriffe wie „klimaneutral“ oder „biologisch abbaubar“ begegnen Verbraucherinnen und Verbrauchern inzwischen fast überall – von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturplan: Eine Chance für europäische Bauunternehmen?
09.07.2025

Deutschland plant das größte Infrastrukturprogramm seiner Geschichte. Doch es fehlen Bauarbeiter. Können andere europäische Firmen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs stabil trotzt Milliardenbewegung: Anleger bleiben dennoch vorsichtig
08.07.2025

80.000 Bitcoin aus der Satoshi-Ära wurden bewegt – doch der Bitcoin-Kurs blieb stabil. Was hinter dem Rätsel steckt, warum Investoren...